Der Einstieg in Garifuna Variations könnte ein Statement zur verbreiteten Unsitte sein, Alben mit „atmosphärischen“ Intros beginnen zu lassen: „Punta“ brutzelt düster, rauscht und...
Joe Mount, der Mann hinter der Band Metronomy, hat im Gegensatz zu vielen Künstlern, die den Rest ihres Lebens bei dem Sound bleiben, den sie zu Beginn ihrer Karriere herausgearbeitet haben, eine ganze Weile gebraucht, um seinen Weg zu finden. 2011 erschien The English Riviera, seine Liebeserklärung an seine alte Heimat – ein Album, welches das Zeug zum Klassiker hat. Mit Love Letters knüpft der Engländer nun einerseits nahtlos an, doch andererseits ist der vierte Metronomy-Longplayer deutlich introspektiver und spröder als der Vorgänger.
Auch auf ÜberMood wird rasch deutlich, dass Prommers musikalischer Zugriff ein doppelter ist, dialektisch geformt durch seine Erfahrungen als Schlagzeuger einerseits und als DJ andererseits.
Dieses Debüt schafft eine angenehme Balance zwischen schrulliger Distinktion und ironie- und schambefreiten Pop-Gesten, die nicht nur live sondern auch auf dem Album berühren.
Die Ed Banger-Acts haben aus den Trümmern des Clash-Sounds mit einem eklektischen, aber doch stilsicheren Mix aus Soul, Funk, HipHop, Achtziger-Pop, House und Techno einen eruptiven, manischen Clubsound erschaffen. Dieses extreme Spannungsniveau ist schwer zu halten, deshalb wird der Mangel an Punch oft durch schmierigen Emo-Pop kompensiert. Feadz löst Ed Bangers Anspruch eines mitreißenden Partyspaßes mehr als die meisten andere Acts des Labels ein.
Jason Hogans kommt aus Detroit und debütierte bereits 1998 mit seiner „Peter And The Rooster EP“ auf Carl Craigs Label Planet E – das klingt nach vorgezeichnetem Weg, nach Bestimmung. Seit 2005 veröffentlicht er unter dem Pseudonym Brownstudy auf Third Ear, und sein neues Album Life Well Lived sollte, nein, muss ihm die Pforten der internationalen Szenewahrnehmung öffnen, wenn in dieser Welt noch ein Fünkchen Gerechtigkeit siedelt.
„Bass Boot“, „Cocoua“, „Pallane“ oder „Sol“: Uner aus Madrid ist eine Hitmaschine. Seine Housetracks verbreiten eine mediterrane Behaglichkeit. Sie ziehen einen mühelos auf den Dancefloor und haben bei aller Eleganz doch etwas Überschüssiges, Unberechenbares, Psychedelisches.
Als Christian Löffler Mitte 2012 mit seinem Album A Forest debütierte, ackerte er damit kartographiertes Gebiet ab. Dem aus der deutschen Romantik bestens bekannte...
In den vergangenen drei Jahren wurde der US-Amerikaner Steve Moore durch EPs auf Labels wie L.I.E.S., Future Times und Kompakt einer größeren Öffentlichkeit bekannt. Nun erschien sein bereits zirka zehntes Album auf dem österreichisch-amerikanischen Label Spectrum Pools.
Ralph Zuckermann ist einer, der Techno nicht als Zweck an sich betrachtet, sondern vor allem als idealen Rahmen für musikalische Experimente. Also jemand, der nicht unbedingt funktional Tanzflächenkracher an Tanzflächenkracher reiht, sondern der ausprobiert, was sich noch so machen lässt auf dem Fundament der geraden Bassdrum.
ie größte Fehlannahme des neuen Jarmusch-Films ist, dass ein kunstsinniger Vampir so alt wie die Menschheit heute abgehalfterten Post-Blues-Rock fabrizieren würde. Wach auf Jim, die gruftige Dub-Electronica von HTRK (sprich: Hate Rock) ist der wahre Soundtrack des mondän-geschmackvollen Nosferatus im 21. Jahrhundert.
Danton Eeprom hat den düster-poppigen Elektro-Sound ziemlich perfekt drauf. Das einzige, was man einem solch makellos produzierten Stück wie „Hungry For More“ vorwerfen könnte, ist, dass der Sound nun doch schon einmal zu oft reproduziert wurde. Wenngleich auch selten so detailreich und catchy. Das gute an Danton Eeprom ist allerdings, dass er noch mehr drauf hat.
Das Weltraumteleskop Kepler wurde 2009 von der Nasa ins All gebracht, um bewohnbare Planeten außerhalb unseres Sonnensystems aufzuspüren. Valentino Canzani Mora alias French Fries beschreibt mit seinem Debütalbum ein mögliches Szenario im All und versteht es, die Tracks einem Drama gleich zu positionieren, das von Aufbruch, Auseinandersetzung und Ankommen handelt.
Die Schweden Martin Skogehall und Thomas Jaldemark haben sich zusammengetan, um als Fishermen ihre Version von Techno für das junge Skudge-Sublabel Skudge White zu produzieren.
Dennis Busch alias James Din A4, Krieghelm Hundewasser, Pastor Fitzner oder Pop Dylan ist der tollste Kauz vom Rande der Szene. Von seinem Einsiedelbau in der Nähe von Bremen aus veröffentlicht er seit 14 Jahren verschrobenen Hippietechno auf Platten, deren Cover er als bildender Künstler auch gleich selber gestaltet und druckt. Jan Jelinek alias Farben hat sich ihrer nun als Fan angenommen.
Die Gestaltung von Oblivious Artefacts für Churches Schools And Guns von Lucy könnte auf eine Veranstaltung verweisen, für die der italienische Produzent in Amsterdam mit einer Yoga-Lehrerin zusammenarbeitete. Irgendwas mit Atemtechniken, Field Recordings und Walls of Sound. Kein so schlechtes Stichwort, auch wenn Räume besser zum zweiten Album des Mannes hinter dem We-Like-Darkness-Label Stroboscopic Artefacts passen.