Kristoffer Cornils war zwischen Herbst 2015 und Ende 2018 Online-Redakteur der GROOVE. Er betreut den wöchentlichen GROOVE Podcast sowie den monatlichen GROOVE Resident Podcast und schreibt die Kolumne konkrit.
Hätten die Thrash-Metaller von Pantera den Titel nicht schon verwendet, die erste EP der beiden blutjungen Schotten auf dem Glasgower Traditionslabel Soma könnte gut und gerne „Vulgar Display Of Power“ heißen. Diese drei Tracks formulieren keine Aufforderung zum Tanz, sondern eine Kriegserklärung an den Ruhepuls
Daniel Bortz, der erst vergangenes Jahr sein Debütalbum auf seinem Stammlabel Suol veröffentlichte, und Sascha Sibler, der bisher kaum in Erscheinung trat, verbindet eine enge Freundschaft und die Liebe zur Tiefe des Sounds. Auf ihrer zweiten gemeinsamen EP geht ihnen darüber leider der Groove abhanden.
Im Laufe der vergangenen zwei Jahre hat sich Darko Esser zunehmend auf die Arbeit an seinem Nebenprojekt Tripeo konzentriert. Das Outlet fungiert als kreativer Befreiungsschlag.
Auf dem von Lenny Posso betriebenen Thema-Sublabel Chronicle haben bereits Terrence Dixon unter seinem Population One-Alias und Staffan Linzatti Vinyl veröffentlicht. Sylvian Peltier passt sich mit diesen vier Magenumdrehern stilistisch bestens in den Roster ein.
Gemeinhin handelt es sich bei Promotexten um Mikrokosmen voller verzweifelter Halbwahrheiten, Superlative und Grammatikfehler. Dieser aber grinst informativ, aufrichtig und eloquent vor sich hin – wie zu erwarten von einem professionellen wie passionierten Label, das sich in nur fünf Jahren zu einer Institution gemausert hat.
Nachdem Donota Dozzy und Neel (nicht zu verwechseln mit Nuel, mit dem Dozzy an den soeben auf Spectrum Spools zusammengetragenen Aquaplano Sessions werkelte) mit ihrem Debüt zur Rehabilitierung des Dub Technos beigetragen hatten, folgen mit „Velo Di Maya“ drei Rekonstruktionen aus zwei einstündigen Live-Sets, die die beiden Italiener im Rahmen einer The Bunker-Party spielten.
Wenn der Saarbrückener Roger Reuther die beiden Seiten seiner „Future State“-EP mit Einlassungen trennt, ist das dann als Serviceleistung an DJs mit Sehschwäche zu verstehen oder will er den Zuhausehörern Beine machen?
Für den Auftakt seiner „Bonuz Beatz“-Serie auf Running Back zimmert der öffentlichkeitsscheue Maskenträger die veritablen Hits „Dog Day“, „Man Of Steel“ und „It’s In Rain“ zu Clubtools zusammen und kondensiert „Unfinished Symmetry“ zu einem energetischen Banger.
Derweil Yanneck Salvo den fünften Geburtstag des von ihm mitbegründeten Labels Retreat feiert, lässt er es auf dieser EP viermal in Eigenregie rappeln und zappeln.
Mit Blick auf die Tracklist seines DJ-Kicks-Beitrags aus dem vergangenen Jahr wirkt es, als traue Eric Estornel fast nur den eigenen Tracks, Remixen und Edits.
Viele Electro-Platten klingen selbst im Jahr 2014 noch frisch, weil Zukunftsglaube nicht altert. Was Arpanet und Konsorten jedoch in unterkühlt-technoide Sounds zum Ausdruck brachten, ist nunmehr Wirklichkeit geworden: Wir teilen auf unseren mobile devices Wort und Bild mit uns mehr oder minder bekannten Menschen und Megakonzernen.
2009 entrümpelte Jeroen Liebregts sein Studio. Nicht dem verkratzten Laminat oder verräucherten Vorhängen, sondern der Technik ging es an den Kragen. Seitdem umgibt sich der Niederländer vorrangig mit analoger Hardware, welche er vereinzelt selbst gebastelt hat. Die technische Umrüstung begründete sich mit dem Wunsch nach kreativer Neuorientierung. Das nun vorliegende Resultat, Crux, ist Liebregts erstes Soloalbum als Radial.