burger
burger
burger

RÜCKSCHAU Die besten Melt!-Momente 2015

- Advertisement -
- Advertisement -

Fotos: Marco Heinzmann

Der Sleepless Floor vor dem Haupteingang zum Festivalgelände ist das eigentliche Herz des Melt! in Ferropolis: Er pulsiert auch dann noch, wenn die restlichen Bühnen längst schlafen und für die Auftritte des kommenden Tages hergerichtet werden. Wie in den Jahren zuvor übernahm die Groove-Redaktion auch am vergangenen Samstag für 24 Stunden die Programmgestaltung im Refugium der Schlaflosen. Wir sind vor Ort ausgeschwärmt und haben die besten Momente – nicht nur auf dem Sleepless Floor – in Bild und Text festgehalten.

 

job_jobse_steffen_bennemann

Backstage-Porträt: Job Jobse & Steffen Bennemann (Sleepless Floor, Samstag, 13:30 Uhr)

 

Sleepless Floor (Samstag, 14:15 Uhr):

„Die Wettervorhersage hatte es prophezeit: Am Samstagnachmittag würden unwetterartige Schauer über Ferropolis hinwegziehen. Nur wann genau? Das fragten sich alle. Nach der ersten Stunde ihres Sets hat The Black Madonna den Sleepless Floor bereits ganz auf ihrer Seite, da verdunkelt sich plötzlich der Himmel. Sekunden später fallen erste dicke Tropfen, schon öffnen sich die Schleusen ganz. Das Publikum lässt sich davon nicht beirren und feiert stattdessen die dringend nötige Abkühlung. Während es nun auch Hagelkörner regnet, bringt Marea Stamper die Stimmung mit einem brachialen Drumtrack zum Überkochen. Schließlich wird der Floor in Nebel getaucht und pünktlich zum Einsatz von sonnigen Chords brechen tatsächlich die Wolken wieder auf und alle Arme gehen hoch. Gänsehaut!“

Text: Leopold Hutter

 

The rain won"t stop the dancing! #meltfestival #sleeplessfloor @theslackmadonna

Ein von GROOVE (@groove_mag) gepostetes Video am

 

black_madonna_01

Backstage-Porträt: The Black Madonna (Sleepless Floor, Samstag, 16:15 Uhr)

 

Sleepless Floor (Samstag, 17:30 Uhr):

„Sich auf einen Moment festzulegen, fällt mir dieses Jahr nicht leicht. Während The Black Madonna ihr Set dem Wetter anpasste – Soul’n’Funk im Sonnenschein, Techno bei Platzregen – schenkte auch Borrowed Identity den durchweg gut gelaunten Verrückten auf dem Sleepless Floor einen guten Genre-Regenbogen. Die größte Überraschung war jedoch die Dame zwischen den beiden: Lena Willikens. Die Künstlerin aus Köln strahlt nicht nur eine saucoole Ruhe hinter den Decks aus, mit ihrer Leftfield-Attitüde bildete sie nicht nur einen idealen Kontrast, sondern bewies, dass man nicht immer crowdpleasen muss, um die Menge bei Laune zu halten. Als Produzentin beginnt Willikens gerade ihre eigene Sprache zu entwickeln, als DJ hat sie diese bereits gefunden.“

Text: Sebastian Weiß

 

lena_willikens_01

Backstage-Porträt: Lena Willikens (Sleepless Floor, Samstag, 19:15 Uhr)

 

groove_banner_02

Sleepless Floor (Samstagnachmittag)

 

Gemini Stage (Samstag, 23:00 Uhr):

„Im Gedächtnis bleibt mir vom Melt! unter anderem der Auftritt der Young Fathers. Begleitet von einer brutalen Mischung aus Analog-Synthesizer, Schlagzeug und Computer, rappten, sangen und schrien sie die Texte ihrer Stücke in die Gesichter der Menge und boten mit energiegeladenen, expressiven Gesten eine faszinierende Show. Umso mehr, weil sie zwischen den Stücken mit versteinerten Mienen herum schlurften und dem Publikum keinerlei Aufmerksamkeit schenkten. Ein anderes Highlight war nicht-elektronischer Art. Tocotronic spielten in einem angenehm gefüllten Zelt Musik von ihrem aktuellen Album und ältere Stücke mit nach wie vor aktuellem Wert wie ‘Aber hier leben, nein danke’ und schafften es, eine wertschätzende und intime Atmosphäre zu erzeugen.“

Text: Philipp Weichenrieder

 

young_fathers

Young Fathers (Gemini Stage, Samstag, 23:15 Uhr)

 

borrowed_identity_01

Backstage-Porträt: Borrowed Identity (Sleepless Floor, Samstag, 18:30 Uhr)

 

Gemini Stage (Samstag, 23:30 Uhr) / Mainstage (Sonntag, 00:30 Uhr):

„Auf dem Sleepless Floor wussten am Samstag vor allem The Black Madonna, Borrowed Identity und Matrixxman ihre Sets perfekt auf die jeweilige Uhrzeit, Publikumsstimmung und Wetterlage abzustimmen. Anderswo auf dem Gelände hinterließen The Orb und The Bug einen bleibenden Eindruck. Besonders einprägsam waren an diesem Festivalsamstag aber zwei Auftritte, bei denen der choreografische Aspekt der Show im Vordergrund stand. Auf der Hauptbühne lieferte Kylie Minogue in einem roten Leoparden-Catsuit mit ihrer abenteuerlich köstumierten Tanztruppe (Korsette! Netzstrümpfe! überdimensionierte Schleifen! Fellherzen auf den Popos!) genau jene campe Popshow mit Burlesk-Anleihen ab, die der Großteil des Publikums wohl erwartet hatte. Das Kontrastprogramm lieferte zuvor das Avantgarde-HipHop-Trio Young Fathers unter dem Zeltdach der Gemini Stage. Deren streng durchkomponierter Gig hatte als Mitwirkende einen modularen Synthesizer, der wie ein Fetisch auf der Bühne präsentiert wurde und einen Trommler, der seine Schlägel schwang, als ob er als Teil von Olodum im Video zu ‘They Don’t Care About Us’ mitwirken dürfte. Gemeinsam boten sie eine Art Agitprop-Musiktheater, das zwischen eiskalter Pose, Schmerzensmänner-Klagegesang und rotziger Punk-Attitüde schwankte: Anstrengend, irritierend und irgendwie großartig.“

Text: Daniel Fersch

 

max_graef_kickflip_mike_02

Max Graef & Kickflip Mike (Sleepless Floor, Samstag, 21:30 Uhr)

 

sven_von_thuelen

Sven von Thülen (Sleepless Floor, Sonntag, 00:00 Uhr)

 

Less drama, more techno: @matrixxman rocking the #sleeplessfloor #meltfestival

Ein von GROOVE (@groove_mag) gepostetes Video am

In diesem Text

Weiterlesen

Features

[REWIND2024]: Ist das Ritual der Clubnacht noch zeitgemäß?

Hohe Preise, leere Taschen, mediokre Musik, politische Zerwürfnisse – wo steht die Clubkultur am Ende eines ernüchternden Jahres? Die GROOVE-Redaktion lässt das Jahr 2024 Revue passieren.

[REWIND 2024]: Gibt es keine Solidarität in der Clubkultur?

Aslice ist tot. Clubs sperren zu. Und die Techno-Szene postet Herz-Emojis. Dabei bräuchte Clubkultur mehr als solidarische Selbstdarstellung.

Cardopusher: „Humor steckt in allem, was ich tue”

Luis Garbàn fusioniert lateinamerikanische Rhythmen mit futuristischen Klängen. Wie er dazu kam, erfahrt ihr in unserem Porträt.