Das neue Album des Beatmakers Henry Laufer hat mit dem alten Shlohmo nicht mehr viel gemeinsam. Auf Dark Red fällt der einst niedlich melancholische GlitchHop der Darkness zum Opfer, und schon die Tracktitel reden von Tristesse und Depressionsromantik. Aber Shlohmo umkurvt die Plattitüden und vertont seinen Beat-Blues ziemlich vielschichtig, teilweise vielleicht sogar ein wenig überladen. Musikalisch schwebte ihm angeblich eine Vermählung von Boards Of Canadas Electronica und Burzums Black Metal vor. Eine recht bescheuerte Idee, aber so ist es streckenweise überraschend gut geschehen, wenn etwa bei „Buried“ oder „Emerge From Smoke“ eine trashige Boombox und verzerrte Gitarren um die Wette kreischen und ein Synthesizer schiefe Melodien dazwischenflötet. An anderen bemerkenswerten Stellen („Slow Decent“ oder „Apathy“) hört man Einflüsse von Footwork und Kuedos rasselnden Space-HipHop-Epen, was sich eigentlich ein wenig mit dem vorigen beißt: Shlohmo ist drauf und dran, einen neuen eigenen Sound zu finden – nur die Gesamtästhetik geht noch nicht so ganz auf. Hier steckt viel drin, und bleibt doch auf seltsame Weise verborgen.
Stream: Shlohmo – Buried