Nachdem Ost & Kjex in den vergangenen Jahren immer wieder durch Koketterien mit Solomun angenehm auffielen, war spätestens mit ihrer limitierten 10-Inch auf Luna Flicks klar, dass man den Output der beiden Osloer Weirdos im Auge behalten sollte. Immer wieder gut zu erkennen, dass man Recht behalten hat. Denn der nun sinnigerweise auf Diynamic erscheinende Langspieler macht von Anfang an keine Gefangenen: Wenn die lässige Basslinie in die orchestrale Ouvertüre bricht und ein Pianohouse-Stück einleitet, das an überbordendem Funk seinesgleichen sucht, ist das schon eine verdammt sichere Ansage im ersten Stück. Durch die signifikante hohe Soulstimme, die sämtliche Lieder des Albums dominiert, gelangt zudem ein narratives Moment in das Gefüge, das weit über die genretypischen Parolen hinausgeht. Ja, Cajun Lunch ist durch und durch Pop. Freakpop, wenn man so will, aufgeführt von zwei skandinavischen Marx Brothers, die sich manisch in die eigenen elf Songs voll bizarrer Sounds und alberner Einfälle werfen. Sicher, auch wenn man sich den Vergleich mit dOP und Nôze natürlich gefallen lassen muss, so überzeugt der Sound des Albums doch durch eine autarke Signatur. Denn die breiten Synthies und vollen Basslinien weisen auf ein Verständnis von House hin, das ganz und gar von jenem überbordendem Soul getragen wird, der keine Angst vor Cheesyness und großen Gesten kennt. Trotz aller Albernheiten ist das Album aufgrund der profunden Produktion so reizvoll, die in einfach auch den müdesten Arsch auf die Tanzfläche kickt. Mit Facebook gesagt: Gefällt mir.
OST & KJEX Cajun Lunch (Diynamic)
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