Dillons Album-Erstling This Silence Kills hatte mit seiner zugänglichen Mischung aus Kammermusik-Dramen und sanften Pop-Perlen wie „Tip Tapping“ sicher nicht nur die BPitch-Fan-Gemeinde überrascht, sondern allgemein für viel Wirbel und Aufmerksamkeit für die junge Brasilianerin und Wahl-Berlinerin gesorgt. Der Nachfolger The Unknown wurde wieder gemeinsam mit Thies Mynther und Tamer Fahri produziert und kommt nun schon weniger unerwartet, entwickelt Dillons Sound aber auf angenehme und reife Art fort. Es klingt fast, als hätten alle Beteiligten immer besser verstanden, wie man Dillons Stimme mit minimaler Instrumentierung zur vollen Strahlkraft bringt. Entschlackt und dadurch umso eindringlicher präsentieren sich die zwölf neuen Songs, die unnötigen Po(m)p komplett über Bord werfen und aus punktuiertem Piano-Einsatz, Dillons Stimme und gelegentlichen Subbässen und Elektroniktupfern maximalen Effekt herausholen. Der Feist-ige Wohlklang, der beim Erstling noch gelegentlich durchschimmerte, ist hier einer reduzierten Dramatik gewichen, die dadurch umso stärker Eindruck hinterlässt. Ein Album, bei dem man nichts hinzufügen oder weglassen möchte.
Stream: DILLON – You cover me