Sadiq Khan soll neue Befugnisse in Bezug auf das Londoner Nachtleben erhalten. Damit könnte der Bürgermeister der Stadt künftig Entscheidungen der Bezirksverwaltungen aufheben – ein Schritt, der der drohenden Schließung von Clubs und Bars in der Hauptstadt entgegenwirken soll.
Die neuen Kompetenzen im Bereich der Lizenzvergabe sind Teil eines Plans zur Stärkung der Gastronomie- und Veranstaltungsbranche. Sie könnten unter anderem längere Öffnungszeiten und mehr Möglichkeiten für Außengastronomie in der Stadt ermöglichen. Wenn das Pilotprojekt erfolgreich ist, könnte das Modell auch auf andere Städte wie Manchester ausgeweitet werden.
Die britische Finanzministerin Rachel Reeves erklärte, die Maßnahmen sollen Bars und Clubs die für ein Wachstum notwendigen Bedingungen bieten. „Eine florierende Nachtwirtschaft ist gut für die lokale Ökonomie, gut für das Wachstum und gut dafür, dass mehr Geld in den Taschen der Menschen landet”, so Reeves gegenüber Sky News.
Trotz eines Beitrags von rund 40 Milliarden Pfund zur britischen jährlichen Wirtschaftsleistung leidet der Gastgewerbesektor unter den Folgen der Lebenshaltungskosten-Krise. Laut Berichte der Night Time Industries Association wurden seit der Pandemie etwa 32,7 Prozent der Clubs im Land geschlossen.
London hat bereits erste Maßnahmen ergriffen, um dem Rückgang der Clubszene entgegenzuwirken – etwa durch die Einrichtung spezieller Nightlife-Zonen im Bezirk Westminster und die Gründung einer Taskforce für das Nachtleben.
Bisher war vor allem die sogenannte Night Czar Amy Lame als zentrale Figur für das Nachtleben zuständig. Ihre Rolle wurde jedoch vielfach kritisiert – insbesondere aufgrund eingeschränkter Handlungsmöglichkeiten. Die geplante Neuregelung soll nachhelfen und ein deutliches Zeichen gegen das Clubsterben setzen.
Weitere Einzelheiten zu den Plänen sollen in Kürze veröffentlicht werden.