Das letzte Lebenszeichen von Clark war eine gemeinsame Platte mit Bibio, dessen Art von Folktronica einem bei Iradelphic sofort in den Sinn kommt. Vielleicht kommt es auch daher, dass Clark für sein sechstes Album viele Instrumente selbst eingespielt hat, inklusive einer Akustikgitarre. Wo aber die Musik von Clarks Labelkollegen seine Wirkung eher bei blinzelndem Sonnenschein mit leiser Verzückung entfaltet, braucht Iradelphic das flackernde Licht: „Ghosted“ beispielsweise klingt nach verstimmter Lagerfeuerromantik und bei „Skyward Bruise/Descent“ taumeln Glühwürmchen durch einen verstaubten Synthesizer. „Tooth Moves“ erinnert mit seinem großen Dynamikumfang an ältere Stücke von Clark, es baut sich von leisen Tönen bis hin zum maximalen Affekt auf. Ansonsten überwiegen eher die leisen Töne, „Black Stone“ etwa besteht nur aus einem schwebenden Piano. Für drei der zwölf Lieder hat Clark sich die Sängerin Martina Topley Bird als Gast eingeladen, die mit ihrer wärmenden Stimme wunderbar zur Clark’schen Lagerfeuerromantik passt. Iradelphic ist ein berückendes Album, das man am besten zur Dämmerungszeit oder in Dämmerzuständen hört.
Download: Clark – Com Touch