burger
burger

THOM YORKE The Eraser (XL Recordings)

- Advertisement -
- Advertisement -

Wir erinnern uns: Nach dem kreativen und kommerziellen Erfolg von „OK Computer“ 1997 kaufte sich Radioheads Thom Yorke den gesamten Warp-Katalog, stellte in Folge die bisherige Arbeitsweise der Band komplett in Frage, und heraus kam mit „Kpop A“ ein Album, das nichts mehr mit der Musik gemein hatte, die Epigonen wie Coldplay oder Keane noch heute versuchen nachzuempfinden. Radiohead dürften seitdem einige der wenigen Rockbands sein, die selbst keine Rockmusik mehr hören. Thom Yorkes Solodebüt entstand nach der Tour zu Radioheads letztem Album „Hail To The Thief“ und erschien – um Trennungsgerüchte gar nicht erst aufkommen zu lassen – ohne große Ankündigung, während die Band auf Tour gerade eigene neue Stücke vorstellte. „The Eraser“ klingt denn auch wie Radiohead als Ein-Mann-Laptop-Band. Für das Album hat sich Yorke in die Isolation seines Musikzimmers zurückgezogen und das selbst eingespielte Klangarchiv der Band durchstöbert. Für den Track „And It Rained All Night“ etwa wurde ein Fragment des Radiohead-Songs „The Gloaming“ gesamplet und manipuliert. Das Titelstück beginnt mit einem abgehackt geloopten Klavierakkord, den Radiohead-Gitarrist Jonny Greenwood einst eingespielt hat. Über gesampelte und dann neu zusammengefügte Rhythmus-Patterns spielt Thom Yorke Gitarre, Bass und Piano. Neben den loopbetonten Arrangements fällt vor allem sein Gesang auf, der trockener, klarer und lauter als gewohnt daherkommt. Stärker noch als auf Radiohead-Platten setzt Yorke seine Stimme als Instrument ein, fügt sie als wortlosen Chor oder, wie auf „The Clock“, in Form von Beatboxing dem Gesang hinzu.

In diesem Text

Weiterlesen

Features

Zehn Jahre Institut fuer Zukunft: „Wir hatten keinen Bock drauf, dass uns alte Leute sagen, wie wir Spaß haben sollen”

Groove+ Zum zehnten Geburtstag zeichnet das Team des IfZ ein ambivalentes Bild des Clubs – und blickt der Zukunft trotzdem optimistisch entgegen.

Der Club Macadam in Nantes: „DJs sollen bei uns am Können gemessen werden”

Groove+ Der französische Club zeigt, dass man für anständiges Feiern am Sonntag keineswegs zwingend nach Berlin fahren muss. Was ihn sonst ausmacht, lest ihr im Porträt.

Paranoid London: Mit praktisch nichts sehr viel erreichen

Groove+ Chicago-Sound, eine illustre Truppe von Sängern und turbulente Auftritte machen Paranoid London zu einem herausragenden britischen House-Act. Lest hier unser Porträt.