Injektionsspritze (Foto: Henry Lai)

Aus Spanien mehren sich die Berichte von Needle-Spiking-Angriffen. Erste Anzeigen nach mutmaßlichen Nadel-Attacken, „Pinchazos” genannt, wurden am Rande der Stierhatz in Pamplona aufgenommen. Auch Katalonien und das Baskenland seien mittlerweile Zentren für die rätselhaften Übergriffe, wie Ultima Hora berichtet.

Seit Mai berichten wir über zahlreiche Needle-Spiking-Angriffe in Großbritannien, Frankreich, Belgien und Deutschland. Betroffene werden hierbei von Unbekannten mit Spritzen verletzt, mutmaßlich Toxine injiziert. 

Die Opfer berichten von Trübheits- und Übelkeitszuständen bis hin zu Ohnmacht und verstörenden stopsychedelischen Trips. Ab Herbst 2021 mehren sich Berichte über das „Needle-Spiking”, zu diesem Zeitpunkt überwiegend aus England und Irland. 2022 treten die Fälle auch in verschiedenen europäischen Ländern auf, in Belgien wird ein Festival abgebrochen. Zuletzt häufen sich die Berichte von Betroffenen in Berlin und hierbei insbesondere Angriffe, die im Berghain passierten. Der Club reagierte mit einem Awareness-Programm.

Wie Groove-Autor Ben-Robin König im Juni zusammenfasste, geben die Needle Spiking-Vorfälle mehrere Rätsel auf. Die Täter bleiben bisher immer unbekannt, auch die Motivationen unklar. Denn sexuelle Übergriffe im klassischen Sinne werden im Zusammenhang mit Nadel-Attacken nicht berichtet, die Opfer werden sich selber überlassen. Stoffe konnten bisher kaum nachgewiesen werden. Eine Theorie geht davon aus, dass es um die Erzeugung von Angst an sich ginge – Stimmen in Mallorca bestätigen dies: Laut einer Interviewpartnerin von Ultima Hora trauen sich Frauen teils nicht mehr hinaus, bleiben Zuhause und unter Freunden.

Im Juli berichtete die Groove ausführlich.


Nützliche Infos für Betroffene

Initiative von Clubs und Veranstaltern, die eine Umfrage zu Needle Spiking durchführen und Betroffene dazu aufrufen, sich zu melden

Die Awareness-Tipps des Berghain

Die Gewaltschutzambulanz der Charité

LARA, die Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt an Frauen*

Die Safer-Nightlife-Initiative SONAR

Der Berliner Drogennotdienst

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