Guy Gerbers Label Supplement Facts verkörpert einen Internationalismus, der bei einem europäischen Label nicht vorstellbar wäre. Es vollbringt das Kunststück, poppigen Charme und elektronischen Ernst miteinander zu verschmelzen. Den Popmomenten gewinnen die Supplement-Facts-Künstler eine neuartige, klangliche Sensibilität ab, die elektronischen Klänge wirken nie spröde oder verloren, sondern intim und charmant. Obwohl die unterschiedlichsten Stile der aktuellen Clubmusik vertreten sind, bildet Gerbers eigener Sound doch das stilistische Zentrum. No Regular Play eröffnen mit einem launischen Black-Music-Jam, in dessen Groove zeitgemäße, hochfunktionale Basslinien auf nostalgische 808-Cowbells treffen. Bei „I Can Hear You Arthur“ von Lee Curtiss kippt ein verspielter Afterhour-Sound in großspurigen Neotrance um. Im trippigen „Dark Glasses“ vervielfachen die Hallräume Tribalgrooves zu einem multidimensionalen akustischen Labyrinth. Der Beitrag von Ryan Crosson & Guti ist eine wunderbar subtile Hommage an den klassischen Deephouse eines Acts wie Blaze. dOP ist ein fragiler, klangverliebter Afterhour-Track gelungen. Das schönste Stück stammt von Gerber selbst: „Nothing Can Be True“ ist die Skizze eines Housestücks, das von anmutigem arabischen Gesang vervollständigt wird.
DIVERSE Heartbeats (Supplement Facts)
- Advertisement -
- Advertisement -
In diesem Text
Weiterlesen