Der Hauptsitz von Native Instruments in Berlin-Kreuzberg. Foto: Jörg Zägel, Lizenz: CC30.
Native Instruments wird von einer ehemaligen Mitarbeiterin betriebsinterner Rassismus vorgeworfen. Auslöser dafür war ein Post auf Linkedin, in dem sich die Firma mit Black Lives Matter solidarisierte. Den Vorwürfen schlossen sich weitere ehemalige Mitarbeiter*innen und Künstler*innen aus der Szene an.
„We speak about the brand who released a campaign with the N-Word, despite warning and calls in from their (black and brown female) employees. Who lied to them, by saying they would amend it not to be racist and conscious about the impact, but released it nevertheless without changing a single thing”, schreibt die ehemalige Native Instruments Mitarbeiterin Jessy Halison in einem Kommentar zu dem Linkedin-Post des Unternehmens. Jessy Halison arbeitete von 2015 bis 2018 im Berliner Hauptsitz der Firma. Halison bezieht sich in ihrem Post auf eine Kampagne aus 2017 mit DJ N-Fox des portugiesischen Labels Príncipe. „We don’t need and we don’t want your performative allyship. Apologize sincerely first, really do better. Acts speak more loudly than your empty words, and trust me, they speak volume!”, heißt es weiter in Halisons Post. Soraya Brouwer, ebenso ehemalige Mitarbeiterin des Unternehmens, bestätigte Halisons Vorwürfe. Brouwer zufolge sei das N-Wort in Bezug auf die Kampagne von weißen Mitarbeiter*innen frei genutzt worden und Stimmen schwarzer Mitarbeiter*innen nicht in die Produktion der Kampagne eingeflossen. Weitere ehemalige Mitarbeiter*innen sprachen sich gegen Native Instruments internen Rassismus und Sexismus aus sowie mehrere DJs, darunter Midland, Pariah, Peder Mannerfelt und Caribou.
CEO und Mitbegründer von Native Instruments David Haver entschuldigte sich auf Linkedin bei Halison. Zudem kündigte er an, 50 000 Dollar an den NAACP Legal Defense and Educational Fund zu spenden. Im September letzten Jahres wurde Native Instruments für den intransparenten Umgang mit der Entlassung von mehr als 100 Mitarbeiter*innen kritisiert.
Am Montag reagierte Native Instruments auf die Vorwürfe ihrer ehemaligen Mitarbeiter*innen. Das Unternehmen entschuldigte sich bei den Betroffenen und räumte eigene Fehler ein. Zudem stellte Native Instruments Schritte vor, um die Diversität des Unternehmens zu stärken und die Diskriminierung zu unterbinden. Dazu gehören unter anderem, einen sicheren Weg zu schaffen, Diskriminierungserfahrungen anonym melden zu können, Expert*innen mit einem intersektionalen Blick zur Stärkung der Diversität einzubinden und Anti-Rassismus und Anti-Belästigungs Trainings für Mitarbeiter*innen durchzuführen.