Die Darknet-Plattform Archetyp Market war einer der größten Umschlagplätze für illegale Drogen weltweit. Nun wurde sie im Rahmen einer internationalen Polizeiaktion endgültig abgeschaltet. Polizeibehörden aus Deutschland, Spanien, den Niederlanden, Schweden, Rumänien und den USA waren an der Operation Deep Sentinel beteiligt. Außerdem hat das BKA auch mit Behörden aus Frankreich, Irland, Litauen und Tschechien kooperiert und von ihnen Beweismittel erlangt.
Die Website war seit 2020 online und ermöglichte den anonymen Handel mit verschiedensten Rauschmitteln, von Cannabis über Amphetamine bis hin zu Heroin. Zuletzt zählte die Plattform über 600.000 registrierte Nutzer:innen, rund 3.200 Händler:innen und mehr als 17.000 Verkaufsangebote, darunter etwa 2.800 aus Deutschland.
Laut dem Bundeskriminalamt wurde ein 30-jähriger Deutscher in Barcelona festgenommen. Bei Durchsuchungen seiner Wohnung in Spanien sowie weiteren Objekten in Hannover und Bukarest wurden zahlreiche Beweismittel mit einem Vermögenswert in Höhe von rund 7,8 Millionen Euro sichergestellt. Noch vor der offiziellen Bestätigung durch das Bundeskriminalamt vermuteten Nutzer:innen bereits eine Abschaltung der Seite oder einen möglichen Exit-Scam, bei dem Plattformbetreiber:innen plötzlich verschwinden und das Geld der Kund:innen, meist in Form von Kryptowährung, einbehalten.
Insgesamt soll Archetyp Market einen Umsatz von mindestens 250 Millionen Euro erzielt haben. Mehr als 300 Ermittler:innen waren bei Durchsuchungen in mehreren Staaten im Einsatz. Nach der Festnahme des Hauptverdächtigen folgten weitere Durchsuchungen in Deutschland und Schweden. Dabei wurden sieben weitere Personen festgenommen.
Ein von der Polizei veröffentlichtes Video, das sich an die „Underground Economy” richtet, soll nun als Abschreckung für künftige Täter:innen dienen.
