Die internationale Live-Musikszene steht unter Druck: Weltweit wurden bereits über 40 Musikfestivals für das Jahr 2025 abgesagt. Die Gründe dafür seien vor allem finanzieller Herkunft, Planungsschwierigkeiten und strukturelle Probleme innerhalb der Veranstaltungsbranche, berichten Festivalveranstalter:innen.
Im Vereinigten Königreich mussten etablierte Veranstaltungen wie das Black Deer Festival und das EDM-lastige Sundown Festival ihre Termine für 2025 canceln. Die Veranstalter sprechen von „unvorhersehbaren Ticketverkäufen und einem zunehmend schwierigen Umfeld”, die die Durchführung eines Festivals unmöglich machten. In den USA sorgen vor allem veränderte Publikumserwartungen für Absagen. Viele Besucher:innen kommen nicht mehr nur wegen der Musik, sondern wollen auch andere „Experiences” wie Yoga-Sessions oder Workshops, heißt es.
Auch in Deutschland sind bereits Veranstaltungen wie das Hamburger Elbjazz oder das Metal-Festival Full Force, das am bewährten Veranstaltungsort Ferropolis stattfinden sollte, betroffen. „Wir wollen keine Kompromisse eingehen, die unsere musikalische Ausrichtung verwässern. Um das Festival noch nachhaltiger zu gestalten, braucht es aber auch Zeit und finanzielle Ressourcen – hohe und weiter steigende Kosten für Logistik, Produktion, Programmierung und Personal spielen eine entscheidende Rolle, heißt es vom Elbjazz.
Bereits 2024 wurden in Deutschland mehrere Musikfestivals abgesagt, insbesondere im Bereich der elektronischen Musik. Das Panama Open Air in Bonn stellte nach der Insolvenz seines Veranstalters den Betrieb ein. Das MELT wird in diesem Jahr nicht mehr stattfinden, unter anderem wegen steigender Kosten und rückläufiger Besucher:innenzahlen. Das Loco Beach Festival wurde ebenfalls abgesagt, wobei als Gründe ein Überangebot an Festivals, sinkende Ticketverkäufe und immense Kostensteigerungen genannt wurden.