Am vergangenen Samstag drangen Zivilpolizisten ohne Durchsuchungsbefehl in das Planeta Manas in Lissabon ein. Mehr als 30 Bereitschaftspolizist:innen führten Kontrollen durch, die in den Augen den Clubs illegal waren.
In dem Club fand das zweijährige Jubiläum der queeren Body-Positivity-Party CURVS statt. Nach dem Bericht des Clubs wurden Besucher:innen mit Schlagstöcken attackiert. Außerdem drohte die Polizei mit der Beschlagnahmung von Handys und untersagte das Filmen der Vorgänge.
Eine solche Razzia fand nicht zum ersten Mal statt. Nach zwei Vorfällen in den vergangenen zwei Jahren versuchte die Polizei im Dezember erneut, ohne richterlichen Beschluss in den Club einzudringen.
In Lissabon wächst die Kritik an Polizeigewalt: Bereits im Oktober 2024 gingen Demonstrierende auf die Straße, um gegen das gewalttätige Vorgehen der Polizei zu protestieren.
Als Reaktion auf eine Razzia im Oktober starteten Planeta Manas und CURVS eine GoFundMe-Kampagne, um rechtliche Schritte zu finanzieren und ein Community-Treffen gegen die anhaltende Repression zu organisieren. CURVS ruft die Besucher:innen nun auf, sich mit dem Unterzeichnen eines Formulars gegen die polizeiliche Verfolgung unabhängiger queerer Künstler:innen und Veranstaltungsorte in der Stadt zu positionieren.
„Wir wollen wissen, warum wir von der Polizei so oft ins Visier genommen werden”, erklärte Marum Welt von der Mina Cultural Association gegenüber Resident Advisor. Zudem sollen Beamt:innen homophobe Beleidigungen gegen Anwesende geäußert haben. „Trotz allem organisieren und feiern wir weiter.”
Planeta Manas ist einer der wichtigsten Treffpunkte für elektronischen Musik und die queere Community in Lissabon. DJs wie Steffi, Nene H und ISAbella haben spielten dort, das Clubkollektiv ist tief in der lokalen Underground-Szene verwurzelt. 2021 als Kooperation zwischen der Mina Cultural Association und Rádio Quântica gegründet, zelebriert Planeta Manas Kunst und Musik und bietet aufstrebenden Künstler:innen eine Plattform.