Die russische Republik Tschetschenien verbietet Musik, die nicht der „tschetschenischen Mentalität” entspricht. Der Kulturminister der mehrheitlich muslimischen Region, Musa Dadayev, wolle damit westliche Einflüsse reduzieren. Betroffen sei Musik, die entweder langsamer als 80 BPM oder schneller als 116 BPM ist – das Verbot betrifft also Techno, House und ähnliche elektronische Musikrichtungen.
Es sei unzulässig, Musik von anderen Kulturen zu übernehmen, so Dadayev. „Wir müssen dem Volk und der Zukunft unserer Kinder das kulturelle Erbe des tschetschenischen Volkes vermitteln. Dazu gehört das gesamte Spektrum der moralischen und ethischen Lebensstandards der Tschetschenen.”
Zukünftig soll nur noch „traditionelle tschetschenische Musik” in der Region erlaubt sein, zum Beispiel die sogenannten khalkaran yish – Instrumentallieder, die zur Begleitung von Tänzen, Umzügen und Pferderennen verwendet werden, und heroische, epische Balladen, die als illi yish bekannt sind. Tschetschenischen Künstler:innen wurde eine Frist bis zum 1. Juni 2024 gesetzt, um ihre Werke umzuschreiben und an die neuen Regeln anzupassen.
Die russische Republik wurde in den letzten Jahren wiederholt von Menschenrechtsorganisationen wegen seiner gewaltsamen Verfolgung sexueller Minderheiten kritisiert. Die tschetschenische Regierung hat diese Vorwürfe zurückgewiesen und behauptet, es gäbe keine homosexuellen Menschen in Tschetschenien.