Zum internationalen feministischen Kampftag veröffentlicht das Musiker:innen-Netzwerk female:pressure die sechste Ausgabe von FACTS – einer Studie zur Geschlechterverteilung von Künstler:innen auf Musikfestivals. Die Ergebnisse für die letzten Jahre sind ambivalent: Zwar werden Line-ups langsam diverser. Von Geschlechtergleichheit an den Decks sind viele Festivals aber noch weit entfernt.
Zu diesen Ergebnissen kommt female:pressure anhand der Daten von 110 Festivals, die 2022 und 2023 stattfanden. So sei der Anteil weiblicher und nicht-binärer Künstler:innen zuletzt gestiegen. War 2012 nur jeder zehnte Act eine FLINTA-Person, stieg der Anteil bei Festivals bis 2023 auf knapp 30 Prozent. Außerdem verzeichnet FACTS einen Anstieg an nicht-binären Acts. 2023 waren das 3,3 Prozent.
Die Festivals mit den meisten Female-Acts 2023 waren das Hyperreality in Österreich, das Norbergfestival in Schweden und das Horst in Belgien. Die wenigsten weiblichen DJs traten beim Audio Garden in Irland, bei der Time Warp in Deutschland und beim Boom Festival in Portugal auf.
Die Daten von 175 Festival-Editionen weltweit lassen zudem erkennen: Je kleiner das Festival, desto diverser ist das Line-up. Mehr FLINTA-Personen stehen zudem auf den Bühnen von öffentlich finanzierten Festivals und solchen mit einer weiblichen Leiterin. Insgesamt zeichnet sich ein langsamer Trend hin zu mehr Geschlechtergerechtigkeit auf elektronischen Festival-Bühnen ab. female:pressure hält aber fest, dass das Geschlechterverhältnis immer noch sehr unausgewogen ist.
FACT erscheint 2024 zum sechsten Mal und wird von female:pressure herausgegeben. Das internationale Netzwerk für Frauen in der Musik wurde 1998 von DJ und Produzentin Electric Indigo in Wien gegründet und ist die technologische Antwort auf die immer wiederkehrende Behauptung einer angeblichen Unterrepräsentation von FLINTA*-Artists in diesem Bereich.
Die komplette Studie von FACTS lest ihr hier.