Die Clubkultur Baden-Württemberg ist ein Verein, der zum Ziel hat, die Interessen der Musikclubs, Spielstätten, Festival- und Konzertveranstalter:innen in Baden-Württemberg zu bündeln und diese gegenüber der Landespolitik zu vertreten.
2021 wurde der Verein gegründet, noch im selben Jahr wurden Wahlprüfsteine für die damalige Landtagswahl erstellt, mithilfe derer die Vorhaben und Positionen der einzelnen Parteien bezüglich ihrer Handhabung der Clubkultur geprüft werden konnten.
Nun, zur Hälfte der Legislaturperiode, hat die Clubkultur Baden-Württemberg ein Positionspapier veröffentlicht, in dem ein breites Spektrum von Forderungen an die Politik gestellt werden – Robert Gaa, der politische Sprecher der Clubkultur Baden-Württemberg, erklärt in einem Gespräch, dass dieses Positionspapier einerseits verfasst wurde, um die Parteien daran zu erinnern, was sie 2021 noch versprochen haben, andererseits, um konkrete und konstruktive Ideen zu liefern, was verbessert werden kann und sollte.
Die Forderungen decken diverse Aspekte des Nachtlebens ab. Sie reichen von einer Aufhebung des unzeitgemäßen Tanzverbots bis zu einem besseren ÖPNV-Netz in der Nacht und zu einer Ausweitung des Musikschul-Programms, das sowohl DJ- wie auch Produktions-Unterricht anbieten soll. Auch wird gefordert, Clubs in der Baunutzungsverordnung als Orte für kulturelle Zwecke und nicht mehr als Vergnügungsstätten zu betiteln, weil dies nicht zutreffend sei und Probleme nach sich ziehe.
So ist die Clubkultur von strukturellen und infrastrukturellen Problemen betroffen, die es mithilfe der Politik zu beheben gilt. Deshalb zielt das Positionspapier auf eine Veränderung der Strukturen ab, durch die sich die Clubkultur besser entfalten kann.
Die zentrale Forderung ist ein runder Tisch für Clubkultur, der im Halbjahresrhythmus tagt. An diesem sollen Vertreter:innen der verschiedenen Ministerien zusammenkommen und sich mit Vertreter:innen der Clubkultur Baden-Württemberg über aktuelle Themen beraten. Um sich auch mit den Parteien auszutauschen, wird ein parlamentarisches Forum gefordert, das ebenfalls halbjährlich tagt und von jeder Partei je eine Vertretung sendet.
Diese Forderung ist deshalb so zentral, so Robert Gaa, weil es Grundlage für alle weiteren Forderungen und Verbesserungen ist, die Sprachkanäle offen zu halten und mit den Politiker:innen im Austausch zu bleiben.
Das ganze Positionspapier könnt ihr hier lesen.