Das Hard Wax in Berlin Kreuzberg ist eine Techno-Institution. Bereits in den den Neunzigern war der Laden nicht nur eine wichtige Quelle, um an Platten zu kommen, sondern hat mit seinem wohl selektierten Angebot stets mitbestimmt, was in Berlin von den DJs gespielt wurde und wird. Einen Namen machte sich das Hard Wax zunächst in den frühen Neunzigern durch die Distribution von US-Labels. Heute wie damals machen besonders nahestehende Künstler und Labels (unter anderem Basic Channel, Power House, Sound Stream, Wax) und eine ausgezeichnete Reggae-Sektion den Laden zu dem, was er ist.
1998 hat uns das Hard Wax seine Verkaufscharts geschickt. Darauf finden sich also nicht nur subjektive Empfehlungen eines DJs, sondern eine kleine empirische Einsicht in die Welt der elektronischen Musik des Hochsommers 1998.
Eine Überraschung sind die zahlreichen IDM-Alben: Cradle Of History von Global Goon, das genauso wie die Caustic Window auf Rephlex erschien, ist ein wunderbares Album für eine Listening-Session oder ein Chill-Out-Set. Oh Here’s Some Noises ist, wie der Titel bereits verrät, deutlich experimenteller und dennoch intelligent. Es sind aber genau diese Noises, die den Kontrast zu den warmen Synth-Pads überhaupt herstellen und diese somit herausheben.
Drop Acid Not Bombs dürfte vom Titel her aktueller denn je sein, und das in zweierlei Hinsicht – auch wenn das Acid-Revival bereits wieder abgenommen hat, der Rest erklärt sich von selbst. Die Dynamix II Compilation ist ein wichtiges Electro-Album – hier im Megamix verlinkt.
Schließlich sind mit Rhythm & Sounds Showcase und Round Fours Find A Way die wunderbar tiefen, elektronischen und doch dubbigen Klänge, die das Hard Wax über die Jahre in die Welt hinaustrug, auch auf dieser Liste vertreten.