Mit Together, Somehow: Music, Affect and Intimacy on the Dancefloor erscheint am 4. August ein Buch, das die Wirkung gemeinsamer Erfahrungen auf dem Dancefloor untersucht. Veröffentlicht über die Duke University Press, erklärt der Autor Luis-Manuel Garcia-Mispireta, wie geteilte Klang- und Berührungsempfindungen das Gefühl der Zugehörigkeit zu einer größeren sozialen Welt unterstützen.
Das Buch bezieht sich dabei auf die House- und Minimal-Techno-Zusammenhänge in Berlin, Paris und Chicago Ende der Zweitausender und dient als „eine Art Zeitkapsel für den Moment kurz vor dem großen EDM-Boom”, so Garcia-Mispireta.
„In der Tanzmusikszene reden wir oft darüber, wie Musik uns zusammenbringt, aber wie funktioniert das wirklich, und was passiert, wenn es nicht so funktioniert, wie wir es uns vorstellen?”
Mit dem Begriff der stranger intimacy beschreibt Garcia-Mispireta die spezielle Herzlichkeit und den verletzlichen Austausch fremder Menschen auf dem Dancefloor. Der dadurch entstehende Affekt führe zu einer besonderen Verbindung zwischen Musik und Tänzer:innen. Was oft als „Vibe” betitelt wird, sei aber auch ein fließender Zustand, der Ausgrenzungen und Ungerechtigkeiten verbergen könne. Das Teilen eines Dancefloors stehe in Verbindung mit Gefühlen und Berührungen sowie Sexualität und Subkultur und kreiere so eine besondere Intimität, so der Autor.
Luis-Manuel Garcia-Mispireta ist Juniorprofessor an der Birmingham University und befasst sich mit der Szene der elektronischen Tanzmusik. Schwerpunkt seiner ethnografischen Feldforschung sind Fragen des Affekts, der Sexualität und der Kreativwirtschaft, insbesondere in Berlin.