Claude Young beendet seine DJ-Karriere. Das verkündete der Detroiter Künstler in einem Instagram-Post. „Ich bin gelangweilt und genervt von dem Ganzen. Das bedeutet, dass ihr mich nicht nach Shows, Remixen oder sonst etwas fragen könnt. Es ist offiziell vorbei”, schrieb Young letzte Woche.
Die Kritik an der DJ-Industrie, die in diesen Worten steckt, macht Young in den Kommentaren unter dem Post explizit. „Es wirkt nicht mehr underground, es fühlt sich ‚verdorben’ an. Und ich will nicht mit Dingen assoziiert werden, die sich nicht authentisch anfühlen”, so der DJ. Zudem nennt Young die DJ-Kultur eine „Minstrelsy”.
Eine Minstrel Show – auch Minstrelsy genannt – war eine amerikanische Theaterform, bei der Blackfacing betrieben wurde. Dabei malten sich weiße Menschen im 18. und 19. Jahrhundert ihre Gesichter schwarz an und machten sich über Schwarze lustig.
Dass Young die DJ-Kultur als Minstrelsy bezeichnet, hat Gründe. Immer wieder wird kritisiert, dass weiße DJs mit der Musik von Schwarzen Producer:innen hohe Gagen einspielen.
Weil Claude Youngs Instagram-Profil privat ist und der Beitrag nicht verlinkt werden kann, hier der ganze Kommentar aus seinem Rücktritts-Post im Wortlaut:
„Yesterday was the day I knew would eventually come. The day I became bored and annoyed with the whole thing. It’s time to regenerate. It’s been a blast but I’m done with the DJ thing for good. That means don’t ask me about shows, or remixes or anything. It’s officially OVER. And I feel really good about it. Thanks for riding with me all these years.”
Erst vor zwei Wochen haben wir noch über Claude Youngs DJ-Kunst und seine Plattentipps geschrieben. Claude Youngs Charts From the Past könnt ihr hier lesen und hören.