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Drugchecking im UK: Künstler:innen wehren sich gegen „gefährliche Policy”

In einem offenen Brief fordern Künstler:innen, Vertreter:innen der Festivalbranche und mehr als 30 Abgeordnete das britische Innenministeriums dazu auf, die Drogenpolitik auf Festivals im UK zu überdenken. Konkret geht es um die Entscheidung, eine Lizenzpflicht für sogenanntes Drugchecking auf Festivals einzuführen. Den Brief haben unter anderen Fatboy Slim, Billy Bragg und Olugbenga Adelekan von Metronomy unterschrieben.

Der Anlass: Anfang Juni bekam die britische Drugchecking-Organisation The Loop keine Genehmigung für die geplanten Tests von bei Kontrollen beschlagnahmten Substanzen beim Parklife-Festival in Manchester. Der Hintergrund: Beim sogenannten „Back-of-House”-Drugchecking werden konfiszierte und abgegebene Drogen getestet. Anschließend können Veranstalter:innen beispielsweise per Push-Nachrichten entsprechende Drogenwarnungen an die Festivalbesucher:innen geben.

Von einer „Kehrtwende des Innenministeriums” sprach danach Sacha Lord, Veranstalter des Festivals. Das Innenministerium habe ihm „kurzfristig” mitgeteilt, dass die Veranstaltung zum ersten Mal eine Lizenz benötige.

Als „kurzsichtig und gefährlich” wird die Entscheidung des Innenministeriums von den Unterstützer:innen des offenen Briefs bezeichnet. Die seit 2014 durchgeführte Praxis des mobilen Drugcheckings auf Festivals habe sich in der Vergangenheit als lebensrettend erwiesen und erwiesenermaßen die Sicherheit der Festivalbesucher:innen erhöht.

Das neu eingeführte Verfahren einer Lizenzierung soll hingegen bis zu drei Monate dauern und umgerechnet knapp 3.500 Euro kosten. Außerdem gehe man davon aus, dass die mobilen Drugchecking-Räumlichkeiten auf Festivals mehrere Wochen im Voraus geprüft werden müssen. Eine Frist, die im UK zu lang für die gerade erst gestartete Festivalsaison ist.

Das Innenministerium teilte auf Anfrage der BBC allerdings mit: „Unser Standpunkt hat sich nicht geändert. Anbieter von Drogentests müssen eine Lizenz haben (…), auch auf Festivals.” Dies sei in den gesetzlichen Regelungen zum Drogenmissbrauch aus dem Jahr 2001 verankert. Da das Innenministerium als Aufsichtsbehörde nicht für die Durchsetzung des Gesetzes zuständig ist, sind Festivals und andere Organisationen vermutlich in der Lage gewesen, das Gesetz zu umgehen, indem sie die Zustimmung der Polizei eingeholt haben.

Außerdem seien bisher keine weiteren Anträge für Drugchecking auf großen Festivals eingegangen. „Wir werden weiterhin einen offenen Dialog mit allen potenziellen Bewerbern führen”, heißt es von einem Sprecher des Innenministeriums.

Das Glastonbury sei laut der BBC in der Lage gewesen, Drugchecking durch einen privaten Anbieter durchzuführen. Dies sei in Übereinstimmung mit den Lizenzanforderungen aber außerhalb des Geländes geschehen. Veranstalter des Reading and Leeds Festivals bestätigten derweil, dass auch sie Drugchecking anbieten werden. 



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