Am Pfingstsonntag demonstrierten in Erfurt mehrere Hundert Menschen. Unter der Anführung der Freien Kulturkarawane (FKK) – ein Zusammenschluss verschiedener Kollektive, der sich für die Thüringer Kulturszene stark macht – forderten sie unter anderem mehr Freiräume, weniger Auflagen und mehr finanzielle Unterstützung der Kulturszene.
Rund 600 Menschen nahmen laut Medienangaben an der Demo teil. Auf dem Weg vom Nordbahnhof zum Domplatz fuhren insgesamt sieben kreativ gestaltete Wagen verschiedener Vereine und Kollektive durch die Straßen. Neben musikalischer Begleitung gab es anschließend eine Aftershowparty im Kalif Storch.
In Erfurt gäbe es laut Dennis Krischal, dem Sprecher der FKK, bereits Gespräche mit der Stadtverwaltung. Mit der Demo solle deutlich gemacht werden, dass die Clubs und Kulturräume geschützt werden müssen, da sie ein wichtiger Bestandteil der Subkultur seien, in der sich vor allem junge Leute frei entfalten können. Dazu müssten auch mehr Fördergelder von Land und Kommunen bereitgestellt werden.
Außerdem kritisieren die Demonstrant:innen auch eine zu starke Reglementierung, behördliche Auflagen sowie Genehmigungsverfahren von Veranstaltungen. Dadurch sei es kaum möglich, diese Art von Kultur zu leben, so Krischal.
In einem schriftlichen Statement sind weitere Forderungen festgehalten. Dazu zählen etwa eine Akzeptanz der Tanz- und Nachtkultur sowie ein gleichberechtigter Austausch von Kulturschaffenden, Konsument:innen, Polizei und kommunaler Verwaltung. Vorgeschlagen wird die Etablierung eines zentralen Ansprechpartners, um Lösungen und Kompromisse für alle Beteiligten zu schaffen.
Wichtig seien außerdem nicht nur mehr Freiräume, sondern auch sichere Räume, insbesondere für weiblich gelesene Menschen, POC und Menschen aus der LGBTQI+-Community. Entsprechende Präventions- und Awareness-Arbeit bezüglich Gewalt, Diskriminierung oder Rassismus sei dringend notwendig und müsse verbessert werden.