Der japanische Gerätehersteller Roland bietet mit dem S-1 Tweak einen Synthesizer im Niedrigpreissegment an. Auf Grundlage des SH-101 entsteht so ein weiteres Instrument für die Aira-Compact-Linie, in der klassische Vintage-Synthesizer und Drumcomputer als preiswerte Nachbauten für eine digitale Arbeitsumgebung veröffentlicht werden. Der Preis liegt bei 199 Euro auf dem europäischen Markt.
Die Architektur beider Geräte ist weitestgehend identisch, allerdings ist der neue S-1 Tweak vierton-polyphon und hat einen einfachen FX-Prozessor verbaut. Ansonsten besitzt er ebenfalls einen Step-Sequenzer, einen Arpeggiator sowie zwei überblendbare Oszillatorformen. Baugleich mit dem SH-101 sind außerdem der zusätzliche Suboszillator und der Rauschgenerator.
Zusätzlich zur inneren Hardware wurde auch das Äußere leicht modifiziert. Der S-1 Tweak soll mobiler werden und hat deshalb einen Akku mit mehr als vier Stunden Laufzeit eingebaut. Roland will die kabellose Nutzung auch über eine D-Motion-Funktion anregen: Registriert der S-1 Tweak ein Schwenken oder andere Bewegungen, lassen sich Tonhöhe, Modulation und weitere Parameter steuern.
Die zugrundeliegende Technik ist nicht neu. Der SH-101 war 1982 marktreif und wurde fünf Jahre lang produziert. Anfangs konnte sich der Synthesizer nicht durchsetzen und war ein kommerzieller Misserfolg. Erst in den Neunzigern erfreute er sich größerer Beliebtheit. Mittlerweile gehören Künstler wie Aphex Twin, The Chemical Brothers, Boards of Canada und The Prodigy zu den bekanntesten Nutzern des Roland SH-101.
Der S-1 Tweak ist nicht der erste Nachbau dieses Synthesizers. 2018 entstand im Hause Roland bereits eine Boutique-Version unter dem Namen SH-01A. Im Jahr 2019 lief das Patent für den SH-101 aus, wodurch Behringer mit dem MS-101 und auch Superlative Instruments mit dem SB-01 ihre eigenen Versionen des Klassikers vorstellen konnten.