Am vergangenen Sonntag stürmten etwa 100 Polizist:innen Die Rakete in Nürnberg. Die Einsatzkräfte verschafften sich gegen fünf Uhr morgens Zutritt zum Club, um die Gäste und Räumlichkeiten des Clubs nach Drogen zu durchsuchen, wie die Nürnberger Nachrichten berichten. Das Ergebnis: 250 Kontrollen, 40 Strafverfahren und Entsetzen unter den Gäst:innen.
Die Polizeikräfte hätten sich bei der Drogenrazzia „wie im Rausch” verhalten, sagt Rakete-Betreiber Tom Zitzmann. Einige Gäste mussten sich bei der Razzia ausziehen. Gemeinsam mit den Besucher:innen erhebt Zitzmann nun schwere Vorwürfe gegen die Polizei.
„Letzten Sonntag, den 14. Mai, wurde die Rakete in den Morgenstunden brutal von Polizeikräften übernommen. Wir sind immer noch geschockt von dem krassen Einsatz und hoffen, dass es allen zu diesem Zeitpunkt anwesenden Personen gut geht”, schreibt die Rakete in einem öffentlichen Statement auf Facebook. Man suche nun nach Zeug:innen, die Aussagen zu Ablauf und Verhalten der Polizei machen können. Betroffene können sich per Mail an den Club wenden.
Das war nicht das erste Mal, dass der Club ins Visier der Behörden geriet. Am Ostermontag erhielt die Rakete überraschend ein Afterhour-Verbot. Darüber hinaus gebe es seit einigen Monaten Kontrollen vor dem Club.
„Das ist Schikane. Die Geschichten, die wir hören, sind immer wieder dieselben: Leute werden gezielt gefragt, ob sie Drogen aus der Rakete haben”, so Zitzmann. Im Durchsuchungsbeschluss wird dem Rakete-Betreiber vorgeworfen, dass einer seiner Mitarbeiter systematisch Rauschgift verkaufe. Zitzmann dazu: „Ich komme mir vor wie der Pablo Escobar von Nürnberg. Als ob wir Dealer einstellen würden. Damit würden wir unser ganzes Geschäftsmodell kaputt machen.”