Location des Sensor Festivals, ehemaliges Weltraumteleskop auf dem Aragaz in Armenien (Foto: Presse)

In einem Statement auf Instagram erklärt die DJ Jane Fitz, dass sie nicht wie geplant am Sensor Festival teilnehmen wird, das im September in der armenischen Vulkanlandschaft Aragaz stattfinden soll. Grund dafür sei, dass das Festival mit einem russischen Ticketpartner namens Ticketscloud kooperiere und ein Teil der gesamten Einnahmen auf direktem Wege nach Russland fließe. Fitz positionierte sich als Unterstützerin der Ukraine und verurteilte die Motivation der russischen Regierung. Sie kritisiert westeuropäische Bookingagent*innen des Festivals, die ihr eine Zusammenarbeit mit russischen Unternehmern verschwiegen hätten.


Fitz appellierte auch an andere Künstler*innen und Besucher*innen, sich von dem Festival zu distanzieren. Ihre Aufforderung scheint bereits Früchte zu tragen, denn auch Andrew Peckler, Animistic Beliefs, DJ Bone, Rabih Beani und Job Sifre haben ihre Absage bereits publik gemacht.

Animistic Beliefs entschuldigen sich öffentlich in einer Instagram-Story dafür, nicht gründlich genug recherchiert zu haben, wer hinter dem Festival steht. Sie berichten, dass das gesamte Festival von einem Unternehmer aus Russland gesponsert wird. Um wen es sich dabei handelt und ob das tatsächlich der Wahrheit entspricht, bleibt allerdings offen. Möglicherweise meint das Duo damit den Gründer von Ticketscloud. Außerdem hätten beide für die Zukunft gelernt: „From now on we will be more careful and put more time into researching where the money from our bookings comes from and goes to. We definitely don’t want to support anything that isn’t in line with our own values.”

DJ Bone erntete Kritik, noch bevor er seine Absage selbst verkünden konnte. In einem Instagram-Post kommunizierte er seine Enttäuschung darüber. Leute, die ihn kennen und seine Karriere verfolgen, müssten seiner Meinung nach eigentlich wissen, dass er schon vor Russlands Invasion immer auf Seiten der Ukraine gestanden hätte und das Land auch jetzt noch unterstütze, wo er nur kann.

Das Festivalmanagement veröffentlicht einen Kommentar, in dem es den Krieg missbilligt und sich selbst als „anti-war” charakterisiert. Zu den geäußerten Vorwürfen nehmen die Veranstalter:innen keine Stellung.

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