Captain Future bei Russia Today (Foto: Screenshot YouTube)
Im Rahmen des Veranstaltungsformats Mystic Rose soll am 17. Juni der Berliner DJ und rechte Aktivist Captain Future im Berliner KitKat Club spielen. Captain Future, als Kunstfigur in Cape und Brille gekleidet, ist seit geraumer Zeit als Mitglied der Querdenker-Bewegung aktiv. Auf der Mystic Rose, einer Psytrance- und Goa-Party, soll er von Mitternacht bis 5 Uhr das Separée des Fetischclubs beschallen.
Michael Bründel, wie Captain Future bürgerlich heißt, ist seit Beginn der Pandemie eine zentrale Figur der Coronaleugner. Eine Spiegel-TV-Doku zeigt, wie er unter anderem rechte Verschwörungstheorien verbreitet, verbotene Kundgebungen koordiniert und rechtswidrige Partys in der eigenen Wohnung veranstaltet. Gegen Ende äußert er: „Uns wird das Leben genommen, damit vielleicht manche alte Leute, die eh nicht mehr lange zu leben gehabt hätten, (…) weiterleben.”
Der gebürtige Kölner ist außerdem Gründer der Freedom Parade, einem ebenfalls rechtsoffenen Zusammenschluss, der während der Pandemie an Momentum gewann und sich auf die Fahnen schrieb, eine Alternative zu geschlossenen Clubs zu sein. Das Engagement der Freedom Parade beschränkt sich allerdings nicht nur auf Clubkultur: Das Kollektiv unterstützte die Querdenker-Partei dieBasis und tritt auf den Berliner Montagsdemos auf. Als „Lieblings-Treffpunkt” bezeichnet Bründel die Gethsemanekirche in Prenzlauer Berg. Dort störte die Gruppe unter anderem eine Veranstaltung der Initiative Gethsemanekiez, die sich gründete, um den Vergleichen der Pandemiemaßnahmen mit den Diktaturen der DDR oder des Nationalsozialismus etwas entgegenzusetzen. Die Gethsemanekirche wird als geschichtsträchtiger, revolutionärer Ort seit 2021 von rechten Querdenkern für ihre Zwecke instrumentalisiert.
Bründel bezeichnet das KitKat als seinen „Lieblingsclub” und legte dort vor Pandemie laut eigenen Aussagen „einige Male” auf. Seit 1993 ist er als DJ aktiv.