Helena Hauff (Foto: Jakub Dolezal)
Helena Hauff aus Hamburg ist wohl eine der einflussreichsten DJs, die in Europa leben und wirken. Sie machte sich als Resident des Golden Pudel Club einen Namen und hatte schon 2015 ihren Durchbruch mit ihrem Debütalbum Discreet Desire. BBC Radio 1 lud sie zu einer Residency ein, Hauff zierte die Cover von GROOVE oder Crack Magazine. Crack erklärte sie Ende 2017 sie zum „Most Exciting DJ In The World (Right Now)”. Außerdem wurde ihr BBC Essential Mix im selben Jahr zum besten Set des Jahres 2017 in dieser Serie gewählt.
Wie auch ihre DJ-Charts von vor fünf Jahren zeigen, ist Helena Hauff geprägt von EBM, Acid- und Postpunk-Einflüssen, obwohl sie als Kind der Neunziger die Loveparade im Fernsehen verfolgte und mit geliehenen CDs eigene Mixtapes erstellte.
Collin Stranges „Private Room“, der Helenas Nummer vier ist, verdeutlicht ihre Prägung ganz gut: Es klingt nach Punk mit EBM-Baseline und kleinen Acid-Nuancen. Dieser Sound zieht sich auch durch die ganzen Charts, und so wird auch „The First Siren“ von Ancient Methods beherrscht von bedrückender industrieller Schwere. Gabi Delgado würde einem ihrer Sets bestimmt gerne beiwohnen, aber hört selbst.
Nach eigener Aussage war es aber weder EBM noch die Loveparade, sondern das selbstbetitelte Album der Electro-Ikone Radioactive Man aus dem Jahr 2001, dass sie dazu brachte, tiefer in die elektronische Musik und Kultur einzutauchen.