Ken Ishii (Foto: Rob Walbers)
Befindet man sich musikalisch auf einer Durststrecke, ist es wohl wieder an der Zeit, die Fühler nach Japan zu richten. In unserer Groove-Ausgabe #45 haben wir etwas Passendes gefunden: Ken Ishii. Der Langzeit-Produzent und DJ aus Tokio, auch bekannt als Flare und FLR, hat ab 1993 einen reichhaltigen Katalog an Eigenproduktionen und DJ-Sets zu verzeichnen. Im eben erwähnten Jahr hatte Ishii sein musikalisches Debüt auf R&S Records. Von da an ging es steil bergauf: Es entstand eine Karriere, die bis heute andauert.
Für die Charts von vor 25 Jahren wählte Ishii eine wunderbare Mischung aus Stilrichtungen wie IDM, Ambient, Techno und French-House. So alt die Produktionen auch sein mögen, sorgen sie dennoch für Inspiration, gute Laune und Tanzlust. Wegen der technischen Limitierungen der Neunziger haben Produzent*innen dieser Ära einen unverkennbaren und zeitlosen Sound hervorgebracht. Neben Squarepushers Klassiker Hard Normal Daddy oder dem Katalog des verstorbenen Künstlers Rei Harakimi kann man diese Qualität auch den anderen Picks von Ken Ishii zuschreiben.
„Firekeeper” von The Martian zum Beispiel sticht mit unorthodoxen Einsatz von Streicher-Samples hervor, „Spinal Scratch” von Thomas Bangalter durch die exzessive Wiederholung eines kurzes Samples von George Bensons „The World Is A Ghetto”. Der Track „Black Cat” von Tobias Schmidt überwältigt durch eine fast manisch wirkende rhythmische Dichte und Komplexität.
Weitere Charts from the Past findet ihr in unserem Heftarchiv.