Clemens Neufeld (Foto: Mixcloud)
DJ Megatrance, DJ Clemens, Bionic Lady, Hotz’n’Plotz und so weiter – die Liste der Aliasse des DJs, Produzenten und Musikers Clemens Neufeld ist lang. Bereits als Kind spielte der gebürtige Österreicher Klavier und gründete mit 13 Jahren seine erste Band im elterlichen Keller. 1987, mit 17, entdeckt er Hip Hop für sich und beginnt mit dem Auflegen. Doch bereits vier Jahre später ist Acid-House an die Stelle von samplebasierten 90-BPM-Beats getreten, und Neufeld veranstaltet in Wien die erste wöchentliche Partyreihe für House und Techno in Österreich.
Wiederum ein paar Jahre und ein Studium der zeitgenössischen Komposition später zieht der mittlerweile zum Produzenten avancierte Neufeld 1996 nach Berlin. Dort veröffentlicht er unter anderem auf Thomas Schumachers Spiel-Zeug Schallplatten und auf Oliver Huntemanns Confused Recordings. Parallel dazu werden mit Fön und Giant Wheel zwei eigene Labels gegründet und eine Kollaboration mit Tim Taylor unter dem Namen DJ One Finger ins Leben gerufen. Im Jahr 2000 geht es schließlich zurück nach Wien, von wo aus Neufeld ein nach ihm benanntes Label betreibt und im Jahr 2018 sein bis dato letztes Album veröffentlicht.
Für seine Groove DJ-Charts im Februar/März 1997 selektierte Clemens Neufeld eine stringente Auswahl an zügigem Techno mit relativ minimalistischem Sound. US-amerikanische Rave-Tools aus der Feder von DJ Hyperactive oder DJ Slip wechseln sich mit perkussionsbetonten Grooves auf Man Trains Tribal ab und werden ergänzt durch ganze drei Tracks vom Kurator höchstpersönlich. Insgesamt bleibt die Stimmung ziemlich düster, und ausnahmslos jeder Track ist wohl besser auf einem pulsierenden Dancefloor als auf der heimischen Anlage aufgehoben.