freedom parade Lodz (Foto: Presse)

In den 90er Jahren versammelte sich ein Team aus DJs und Musiker*innen in der polnischen Stadt Lodz und gründete die New Alactraz Underground Party Organization. Diese schuf ein Festival der Clubkultur mit einer sog. freedom parade als Highlight. Bereits sechs Jahre später wurde die Veranstaltung von der Politik abgelehnt, kurz darauf gar endgültig verboten. Nun hat der Autor Bartłomiej Kluska das Buch TechnowulkanFreiheitsparaden in Lodz in Erinnerung an die einzigartige Atmosphäre jener Zeit veröffentlicht. 

Inspiriert von der Loveparade in Berlin schwappte die elektronische Musik auch nach Polen. Lodz bildete damals ein starkes Zentrum für die Entwicklung einer aufkommenden Subkultur im Industrie- und Arbeitermilieu. Viele Clubpartys und Open-Air-Events lockten auch englische DJs wie DJ Slipmat oder Ratpack an.

Den Höhepunkt der Partyaktivitäten bildete die freedom parade. Während dieser präsentierten sich Clubs und DJs aus ganz Polen mit unterschiedlichen Klängen wie Techno, Gabber oder Garage. Der Autor, der während der ersten Paraden noch Gymnasiast war, porträtiert jene Menschen, die in der Clubszene in Lodz aktiv waren – DJs, Promoter*innen und Produzent*innen. Neben einer Reihe von Zitaten und Erinnerungen gibt Kluska auch einen Einblick in Presseberichte aus der Phase. 2002 fand die letzte Parade mit fast 25.000 Teilnehmer*innen statt, nachdem sie über viele Jahre von einer rechtsgerichteten Politik abgelehnt wurde.

Das Buch ist ab sofort über den KSIĘŻY Verlag erhältlich.

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