Innenraum des Clubs „The Pearl” (Foto: The Pearl)
Am letzten Wochenende vor dem neuen landesweiten Lockdown räumte die Berliner Polizei gleich zwei Partys in der Discothek The Pearl im Bezirk Charlottenburg.
Grund dafür war, dass die Veranstaltungen länger liefen als erlaubt. Zwar haben die Betreiber*innen erfolgreich gegen die Sperrstunde geklagt, allerdings wurde nur eine Verlängerung von 23 auf 24 Uhr gestattet. Einsatzkräfte der Polizei erhielten in der Nacht zu Samstag um 00:20 einen anonymen Anruf und trafen wenig später noch ca. 100 Feiernde im Club an. Ähnlich lief es am darauffolgenden Abend. Fotos in der B.Z. zeigen Partygäste ohne Abstand und Maske. Nach Informationen des Tagesspiegel wurden in beiden Fällen Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten eingeleitet.
Politik und Kultur reagieren empört auf die Vorfälle. Der Grünen Abgeordnete Georg Kössler kritisiert die Veranstaltungen als respektlos gegenüber allen anderen Kultureinrichtungen, die sich an die strengen Regeln halten. Auch die Clubcommission hat sich zu den Vorfällen geäußert. Pressesprecher Lutz Leichsenring kritisiert unterdessen auch die hohe Summe der Fördergelder, da es sich bei den Veranstaltungen bei The Pearl nicht um ein kuratiertes Kulturprogramm sondern um Entertainment handele. Vor kurzem haben die Betreiber*innen mit 500.000 Euro als einer von zwei Standorten den Höchstsatz der Coronasoforthilfen für Clubs vom Land Berlin erhalten.
Der Club bleibt bis auf weiteres geschlossen und reagierte auch nicht unmittelbar auf unsere Nachfrage zu den Ereignissen per E-Mail.