Clubtreiben (Foto: Sarthak Navjivan)

In der Schweiz müssen die Gäste eines Clubs in eine vorsorgliche zehntägige Quarantäne. Mehrere Gäste testeten nach dem Clubbesuch positiv auf das Coronavirus.

Clubs in der Schweiz durften ab dem 7. Juni wieder öffnen. Nachdem vorerst strenge Regeln herrschten, wurden diese am 22. Juni gelockert. Dabei fiel unter anderem die Sperrstunde um Mitternacht und eine Beschränkung auf 300 Gäste weg. Noch während die restriktiveren Maßnahmen herrschten, feierten 300 Personen am 21. Juni in einem Club in Zürich. Nachdem der Corona-Test mehrerer Gäste positiv ausfiel, übergaben die Betreiber*innen des Clubs die Liste mit Kontaktdaten der Besucher*innen des Abends an die Behörden. Das Contact-Tracing-Team konnte somit die Gäste über die notwendige Quarantäne informieren, so die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich.

Damit bestätigten sich auch die Bedenken von Epidemiolog*innen. Sie warnten vor einer zu schnellen Öffnung des Nachtlebens angesichts der steigenden Reproduktionszahlen. Die Zahl der Neuinfektionen stieg zuletzt in der Schweiz wieder an, sodass binnen eines Tages 69 neue Infektionen festgestellt werden konnten. Zudem würden Clubs als geschlossene Räume wenig Platz für genügendes Abstandhalten und Frischluft bieten, argumentierte die Epidemiologin Olivia Kaiser. Sie unterstützte die bereits gekippte Sperrstunde, denn an der frischen Luft könnten die Feiernden sich weiter draußen aufhalten, während das Ansteckungsrisiko niedriger sei als in einem geschlossenen Club. Contact-Tracing, wie es das Team in Zürich durchführte, ist dabei wegen fehlender Kontakt-Listen jedoch nicht möglich.

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