5. Johanna Knutsson & Hans Berg – Märlarviken EP (Idle Hands)
Auf der Märlarviken EP von Johanna Knutsson und Hans Berg scheint es, als hätten jegliche Effekte nur gestört. Mit kalter Präzision lassen die beiden Schweden drei hypnotisierende Technotracks entstehen. Stück für Stück bauen sie sich auf, ein Element nach dem anderen schiebt sich ins Bewusstsein des Hörers. Die Titel auf der EP für Idle Hands aus Bristol kommen ohne große Überraschungen aus. Die spürbare Gradlinigkeit im rationalen Muster befriedigt alle Ansprüche an die für die Tanzfläche produzierten Tracks. (Dominik André)
https://soundcloud.com/idle-hands-bristol/idle048-johanna-knutsson-hans-berg-taggen
4. DJ Spider – Wire Head EP (Rekids Special Projects)
Vier feine, atmosphärische Technotracks hat DJ Spider für das Label Rekids Special Projects programmiert. Angefangen mit dem rumpelnden Groove von „Mobius Strip Revisited“ über den jazzig relaxten Melodietrack „Antikythera Mechanism Part 2“ – zweifellos der Höhepunkt der Platte – und den untergründigen Schub von „Sub Atomic Vibrations“, bis zum episch Flächen-verliebten „Struggles With Phantoms“ hat er hier im Sinne Detroit’schen Cosmic-Jazz-Technos alles richtig gemacht. (Tim Lorenz)
3. AWB – Kinetic Lullaby (Taapion)
In „Bogeyman“, dem ersten Stück dieses 5-Track-EP, modelliert Adrien Ozouf alias AWB über einen rasenden Herzschlag mit wenigen ambienten Synthietönen eine klangliche Umgebung, die in Zeitlupe zu laufen scheint und gerade deswegen zu Beklemmungen und galoppierendem Herzmuskel führt – wie in einer scheinbar friedlichen Schneewüste, in der aus jeder Richtung diffuses Ungemach droht. Der Pariser Musiker besitzt großes Talent, solche musikalisch-assoziativen Paralleluniversen unterschiedlichster Energiegrade zu montieren und zu beeindruckenden Technowelten zu verdichten. (Mathias Schaffhäuser)
2. Ron Albrecht / Fiedel – Distances (Pure Traxx)
Viermal authentischer, unaufdringlicher Techno aus Schwerin und Berlin: Ron Albrecht verbindet instabil flirrende Orgelklänge mit einem schweren, langsamen Technogroove. Im Break kippt die Stimmung und das Stück klingt auf einmal schroff und überstürzt. Leiras versöhnt mit seinen subtilen Flächengebilden beide Stimmungslagen. Das durchlässige, swingende „No Distance“ von Fiedel verbindet die angebrochenen Taktzeiten der Bass Music mit einem abrupten Synth-Ausbruch, der krächzt wie ein verstörter Vogel. Stefan Rein holt die knarzende Bassline nach vorne, schiebt den Vogel-Hook nach hinten und köchelt den Groove auf ein hypnotisches Pulsieren herunter. (Alexis Waltz)
1. Delia Gonzalez – Hidden Song EP (DFA)
Der „Hidden Song” aus dem im Frühjahr erschienenen Delia Gonzalez-Album Horse Follows Darkness hat für diese EP nicht einfach nur einen Remix erfahren, sondern eher noch mal ganz neu Gestalt angenommen. Die fast zwölfminütige Version entstand in Athen als Jam mit dem Bildhauer und Performance-Künstler Raul DeNieves und Dimitris Papadatos. „In Through The Light“ wird geremixt von Heatsick (Abstract Afrobeat), Bryce Hackford (spooky Electric Boogie) und dem Berliner DJ Gigiotto Del Vecchio (Neo-Trance mit Industrial-Feel). Die Ostgut-Ton-Stars Barker & Baumecker übernehmen den Titeltrack des Albums und haben damit die Nase vorn. (Harry Schmidt)