Honey Dijon gehört zu jenen DJs, die sich zuallererst als DJ verstehen. Ihre Arbeit als Produzentin ordnet sie klar unter. Apostrophiert wird sie häufig als Transgender-DJ, doch im Alltag sei sie doch zuallererst eine schwarze Frau, sowohl in der Außen- wie auch in der Selbstwahrnehmung.
Trotzdem ist Best Of Both Worlds, der Titel ihres ersten Albums, ein bewusstes Wortspiel – eines, das laut Honey Dijon mit einer stumpf pornographischen Sicht auf Transsexuelle provozieren soll. Musikalisch reist die US-Amerikanerin zurück ins New York der 90er-Jahre, also in eine Stadt, in deren Clubs DJs wie Frankie Knuckles und Danny Tenaglia regieren.
Neben dem Co-Produzenten Tim K, der auf fünf Tracks zu hören ist, hat Honey Dijon etliche Sänger ins Studio geholt, so etwa Nomi Ruiz, Jason Walker oder Joi Cardwell. So stringent – und über weite Strecken überzeugend – hat man den Sound von Clubs wie der Sound Factory oder dem Twilo lange nicht mehr gehört. Das klingt natürlich retro, aber auch irgendwie modern.
Stream: Honey Dijon featuring Charles McCoud – Personal Slave