5. Aquarian – Hamburglar Helper / Snack ID (Hanger Management)


Dunkel brodelnder Techno, der perfekt in jede feucht tropfende Warehouse-Halle passt, das ist „Hamburglar Helper“. Einmal in der mehr offensiven Original Version, einmal verhallt indirekter im Aquarian-&-Deepmash-Remix. Der zweite Track „Snack ID“ ist wiederum eine auf reduzierter Geschwindigkeit sich vorwärts schiebende Hypno-Schlange, welche den 4/4-Takt beiseite lässt und sich somit auch auf Dubstep-Floors gut machen dürfte. (Tim Lorenz)

4. Inland – Metatlantic (Black Crow)


Egal, ob Ed Davenport unter seinem bürgerlichen Namen housige Tracks produziert oder als Inland einen technoiden Sound verfolgt: Oft verschmilzt Davenport kurzatmige, monotone Grooves mit undurchdringlichen, leicht schwermütigen Sounds. Bei „Metatlantic“ fokussiert er unsere Aufmerksamkeit ganz und gar mit einer kurzen Acidfigur. Dabei klingt er nie verbissen oder steif, und auf der anderen Seite schweift er nie ab. „Cosinaxis“ verschmilzt Detroit- und Industrial-Sounds zu einem impressionistischen Track, der ohne eine Bassdrum auskommt. Der 3KZ-Mix beseitigt diese interessante Spannung mit einem dicken Zuckerguss aus Streichern. (Alexis Waltz)

3. Beatrice Dillon & Call Super – Inkjet/Fluo (Hessle Audio)


„Inkjet” von dieser interessanten Kollabo-Platte von Beatrice Dillon und Call Super klingt nach Afterhour – der Bassbereich pulsiert, versprüht Coolness und aus allen Seiten plätschert ein Knistern. Man sieht die Sonnenbrillen auf verklatschten Gesichtern förmlich vor sich. „Fluo” hingegen ist von Widersprüchen geprägt. Es beginnt melancholisch mit dem altbekannten Plätschern, dann kommt eine herab purzelnde Melodie, irgendwann folgen Bongos, der Break wird einem psychedelischen Holzblasinstrument überlassen und gegen Ende findet man sogar einmal einen Skype-Sound. Alles dabei, was will man mehr. (Cristina Plett)

2. Dona vs. DJ Plant Texture – The Bongoman Archive (Ilian Tape)


Zwei Seiten eines Producers: Hinter Dona und DJ Plant Texture steckt der Italiener Dona Basile. Als Dona bewegt er sich mit beiden Stücken im Techno-Bereich, einmal eher episch, Flächen verliebt, einmal voll auf die sogenannte Zwölf. Den Vogel aber schießen seine DJ Plant Texture-Stücke ab. „Press Play On That MF MPC Maan“ klingt genau, wie man sich das bei diesem Titel vorstellt, ein gnadenloser Drum-Pattern Workout. „31 Seconds“ dagegen ist ein harter, herrlich über sich selbst stolpernder Drum’n’Bass-Track der härteren Gangart. Fantastisch. (Tim Lorenz)

1. Anno Stamm – Fragments B (All City)


Fragmente sollen das also sein. Wie klingen dann erst wirklich zu Ende gedachte Stücke von Anno Stamm? Denn diese hier sind schon unglaublich: absolute Juwelen im Elektronikkosmos, voller Inspiration und Ideen. Der Opener „La Viande“ besteht fast nur aus einer Viertelbasslinie mit subtiler Kick, die teilweise von einer Flöte gedoppelt wird und eine Phantasiewelt von 60er-Techno entstehen lässt. Stück zwei „Do Yoused To Go“ bollert einerseits ordentlich, packt über diesen Groove aber tolle psychedelische Chords und Stimmen. Und „Ryramid Peach“ ist Lo-Fi-House in Höchstform. Persönliche Platte des Monats! (Mathias Schaffhäuser)

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