An deinem Erfolg war auch Damian Lazarus beteiligt – er hat deine ersten Maceo-Plex-Produktionen auf seinem Label Crosstown Rebels veröffentlicht.
Ja und er hat mich erst auf die Idee zu meinem ersten Album gebracht. Aber mir wurde das dann schon nach wenigen Jahren zu viel. Es fühlte sich nicht gut an, mit Tracks den meisten Erfolg zu haben, die nach einer Formel funktionieren. Irgendwann hatte ich dann genug von dem ganzen Bassline- und Disco-House. Deshalb nannte ich meinen Remix für Ali Love 2013 auch „Last Disco“-Remix. Es gab Minimal, dann folgten die Mannheimer Produktionen von Johnny D oder Nick Curly und dann ging dieses Bassline-Ding los. Hot Natured, Visionquest und Crosstown Rebels hatten dann ab 2010 für ein paar Jahre ihren großen Moment und ich befand mich plötzlich mittendrin in dieser Szene.
Stream: Ali Love feat. Kali – Emperor (Maceo Plex Last Disco Remix)
Das klingt so, als wenn du deine Karriere einer Reihe von Zufällen verdankst.
Heute ist das anders, da treffe ich Entscheidungen bewusster, aber lange Zeit war das der Fall. Ich hab einfach Musik gemacht und irgendein Label hat sich immer dafür interessiert. Der größte Zufall war vielleicht, dass ich einige meiner größten Hits – „Can’t Leave You“ und „Stay High Baby“ etwa – ursprünglich als Ghostwriter für zwei DJs aus Madrid produziert habe. Ich hab das damals gemacht, weil ich das Geld brauchte. Sie lehnten die Tracks ab und als ich sie dann später selbst rausbrachte, wurden sie erfolgreicher als alles, was ich bis dahin gemacht hatte.
Einige deiner Tracks erschienen dann auch tatsächlich als anonyme Auftragsarbeiten für andere DJs. Kannst du heute sagen, welche?
Nein, aber das ist wirklich nicht so schwer rauszuhören. Auf manchen dieser Tracks ist sogar meine Stimme zu hören.
Wäre es dir lieber gewesen, wenn du den gleichen Erfolg mit anderen Platten von dir gehabt hättest?
Ja, auf jeden Fall. Ich hätte diesen Erfolg lieber als Mariel Ito gehabt. Aber was soll’s: Jetzt gibt mir der Erfolg ja die Möglichkeit, die Musik zu machen, die ich wirklich machen will.
Stimmt es, dass der Name Maceo Plex von einer Katze stammt?
Ja, von der Katze meiner Frau. Sie hat sie nach einem Song von Jane’s Addiction benannt: „My Cat’s Name Is Maceo“, auf dem auch der Saxofonist Maceo Parker spielt. Aber ich dachte dabei auch an Antonio Maceo, einen kubanischen General des Unabhängigkeitskrieges. Aber als ich mir den Namen ausdachte, konnte ich nicht ahnen, dass ich unter ihm bekannt werden sollte.