Du spielst ausschließlich mit Platten. Wie ist es denn, wenn du mehrere Gigs an einem Wochenende spielst? So eine Plattentasche ist ja nicht unendlich groß. Wie bereitest du dich denn darauf vor, wenn du merkst: Das funktioniert gerade nicht?
Dann hab ich Pech gehabt! (lacht) Ich meine, wie viele Platten passen da rein? Maximal 50, würde ich sagen. Dann ist Schleppen angesagt. Ich schaue einfach: Wie klein ist der kleinste Laden und wie groß der größte? Was könnte an beiden Orten funktionieren? Eine Acid-Nummer kann in dem großen wie ein Main-Floor-Track rüberkommen und im kleinen Rahmen eher wie der Acid-Keller-Track. Was ich versuche ist, dass ich so ein bisschen von allem etwas dabei hab. Also straight genug für den großen und weird genug für den kleinen Raum. Aber das funktioniert nicht immer und manchmal hast du tatsächlich die falschen Platten dabei. Dann muss man damit irgendwie leben.

Mittlerweile spielst du ja auch auf Festivals mit Künstlern wie zum Beispiel Âme, die ganz andern Sound spielen als du. Wie gehst du denn damit um?
Ich mach mein Ding – ich muss es ja durchziehen. Ich hab ja nur meine Platten. Das ist ja auch das Schöne daran, wenn man nur mit Platten spielt. Ich kaufe einfach keine Platten die ich nicht mag. Ich bekomme sehr viel Musik zugeschickt. Da sind natürlich auch Sachen dabei, die mir irgendwie gefallen, aber die ich mir nicht unbedingt auf Platte kaufen würde. Ich glaube, wenn ich mehr digital spielen würde, dass man vielleicht doch in die Verlegenheit gerät, sowas doch zu spielen wenn es gut passt nach einem Act, mit dem man eigentlich nicht so viel gemeinsam hat. Damit will ich nicht sagen, dass andere Leute das tun. Aber ich könnte mir vorstellen, dass da eine Gefahr besteht, dass man sich dazu verleiten lässt, Sachen zu spielen, die einem noch irgendwie gefallen, aber die doch in eine Richtung gehen, wo man sich die Platte nicht unbedingt kaufen würde. Das passiert mir nicht unbedingt. Aber es gibt natürlich auch B-Seiten! (lacht) Aber ich kann eben nur das spielen, was ich dabei habe und hoffen, dass die Leute dabei bleiben und das auch annehmen.

Und ist das in der Regel so?
Ja, ich denke schon. Ich würde jetzt nicht von mir sagen, dass ich komisches Zeug auflege, was man nicht einfach verstehen kann. Es ist ja doch eigentlich einfach Rave. Meinen Sound würde ich jetzt nicht als intellektuell bezeichnen. Und meistens haben Leute da auch echt Bock drauf. Meistens. (lacht)

Also ist es für dich als DJ, die jetzt nicht unbedingt dieses Happy-Sound spielt, kein Problem auf den ganzen Festivals zu spielen?
Nö, nicht unbedingt. Es gibt natürlich manchmal eine Veranstaltung wo man merkt: Okay, ich bin hier komplett fehl am Platz. Aber ich hab’s auch schon erlebt, dass ich dachte, ich sei fehl am Platz und die Leute haben Lust darauf gehabt. Die waren einfach da, die wollten eine gute Zeit haben. Denen war das – das klingt jetzt so wertend – relativ egal, was für ein Sound läuft. Im positiven Sinne. Die wollten einfach tanzen und haben sich auf alles einlassen können. Das ist schön und das gibt es oft. Man unterschätzt die Crowd auch.

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