Konstantin Sibold – Mutter (Running Back)

ALEX: Das habe ich doch schon mal gehört.
GERD: Das ist Emmanuel Top (alle lachen).
JENNIFER: Ich habe „Mutter“ sogar für die Correspondant Compilation 3 angeboten bekommen. Aber es hat nicht reingepasst.
ALEX: Dystopian hat die Platte auch bekommen.
GERD: Ich glaube, jeder hat die bekommen.
JENNIFER: Ich war in keiner trancigen Stimmung.
ALEX: Das passiert.
GERD: Für mich ist das eine Platte, die von Sven Väth im Omen gespielt worden wäre, als ich dort noch feierte. Es klingt auch nicht nach Malen nach Zahlen, es klingt nicht konstruiert. Das gefällt mir daran. Konstantin erzählte mir, dass Ben Klock den Track veröffentlichen wollte. Aber er hat nur dieses Stück gehabt und kein zusätzliches für eine EP. Das wollte Ben nicht machen.
JENNIFER: Mein Problem war auch, dass er nur diesen Track hatte. Ich mag den Track und ich hab ihn gespielt!
GERD: Ich wusste, dass das eine große Platte ist (alle lachen).
ALEX: Ich hab die auch gekauft, aber ich meine, da muss doch mehr sein?
GERD: Nein, nein. Wenn es eine große Platte ist, die ich spielen kann, bringe ich sie heraus.
ALEX: Ich glaube, du lügst!
GERD: Nein, tu ich nicht. Ich würde ja nicht jeden Banger herausbringen. „Mutter“ erinnerte mich einfach an Emmanuel Top, das Omen und Sven Väth. Marketingmäßig hat er natürlich den Fehler gemacht, die Platte zu vielen Leuten gleichzeitig zu schicken. Da muss man den Deckel draufhalten. Siehe Giegling.
JENNIFER: Das ist ein Fehler, den sie alle machen. Ich habe Künstler, die mir einen Track schicken, und zu dem Zeitpunkt hat den schon jeder. Ich habe keine Lust, eine Platte rauszubringen, die schon an 30 der größten DJs geschickt wurde. Sie spielen die dann schon alle.

Gerd Janson lebt im südhessischen Lorsch und betreibt das Label Running Back. Gemeinsam mit seinem Tuff-City-Kids-Partner Phillip Lauer hat er dieses Jahr sein Debütalbum Adoldesscent veröffentlicht. Als DJ wurde Janson im Leserpoll zum beliebtesten DJ nach Sven Väth gewählt. U.a. erschien auf seinem Label 2016 Konstantin Sibolds Konsens-Hit „Mutter“.

Alex, wie läuft das, wenn zum Beispiel Dystopian eine Platte bekommt? Teilt ihr die dann?
ALEX: Nein, nicht immer. Rødhåd hat mir „Mutter“ gegeben und ich mochte ihn. Ich kannte ihn aber schon und er war einigermaßen tot, weil jeder ihn spielte. Er
wurde gehyped.
GERD: Es ist ein bisschen wie Jungle/Drum’n’Bass früher war. Die großen DJs hatten alles auf Dubplates und spielten sie bei jeder Party. Die Leute lechzten nach Dilinjas „Acid Track“ und als er rauskam, war es einfach schon zu spät.

Alex, du hast ihn von Rødhåd digital bekommen, aber trotzdem gekauft. Warum?
ALEX: Ehrlich gesagt habe ich das gemacht, weil ich dachte, dass ich die Platte später zu einem sehr hohen Preis verkaufen kann (alle lachen). Manchmal habe ich das Gefühl, eine große Platte auch auf Vinyl haben zu wollen.

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