Auf dieser Seite des Paradieses geht es im Ein-Stunden-Loop von der Autobahn auf den Mount Kimbie: Das Duo COMA verrät uns, welche acht Musikstücke in ihre Arbeit insgesamt und im Speziellen in ihr heute erscheinendes Zweitwerk This Side Of Paradise eingeflossen sind. Ein paar Überraschungen haben die beiden demnächst auf Tour zu erlebenden Kölner durchaus parat: Britpop, oder etwa ein Faible für Mathematik.
1. LCD Soundsystem – Losing My Edge
“Losing My Edge” war gefühlt eine Befreiung der elektronischen Musik oder eine Befreiung von Popmusik, je nach Sichtweise. Zu der Zeit kamen die coolsten Bands aus New York, aber James Murphy war der Boss. Die Erkenntnis, dass Club- und Gitarrenmusik gar nicht so weit voneinander entfernt sind, spielt seitdem bei uns eine sehr wichtige Rolle.
2. Blur – For Tomorrow
Eines der wenigen Alben der 90er auf das wir uns bis heute einigen können, ist Modern Life Is Rubbish von Blur. Viel Einfluss scheint das beim ersten Hören zwar nicht auf uns zu haben, aber was man als Teenager hört, wird man vermutlich niemals so richtig los.
3. Daft Punk – Make Love (One Hour Loop)
Daft Punk haben immer alles richtig gemacht. Manchmal träumen auch wir davon, mit Masken aufzutreten und eine Pyramide wäre auch nicht schlecht. “Make Love” ist ja eigentlich gar kein richtiger Song, aber der Loop in seiner Zusammensetzung aus Piano, Gitarre und Schweineorgelbeat nahe an unserem Ideal von Melancholie und Hoffnung. Starke Youtube Version im einstündigen Loop!
4. Kraftwerk – Autobahn
In der Original Version beinahe unerträglich lang, aber doch muss alles genau so sein. Wären wir früher geboren worden, würden wir uns sicher noch mehr über Kraftwerk freuen. Ihr Einfluss auf die musikalische Entwicklung im Rheinland ist aber selbst Generationen später kaum zu leugnen.
5. Von Spar – Chain of Command
Auch Von Spar haben vermutlich mal Kraftwerk gehört. Sehr schönes neues Album und fast das einzige was wir während der Albumproduktion gehört haben. Da wir dieses Mal fast durchgehend produziert haben, verzichtet man in dieser Phase meistens ganz darauf zu Hause noch Musik aufzulegen.
6. Mount Kimbie – Break Well
Im Kontext von Mount Kimbies Album ja eigentlich ja sowas wie ein Interlude-Track, aber trotzdem einer unserer Favourites. Vor allem die Art und Weise den Bass zum Lead umzufunktionieren ist sehr interessant.
7. DNTEL – This is the dream of Evan and Chan (Superpitcher Remix)
Immer noch einer der besten Pop-Techno-Remixe. Als wir angefangen haben bei Kompakt Platten rauszubringen, entdeckten wir Unmengen an tollen, alten Releases, die wir verpasst hatten, weil wir uns lange relativ wenig für Clubmusik interessiert haben. Für unsere musikalische Entwicklung war das aber ein sehr entscheidender Punkt.
8. Musik und Mathematik
Zum Schluss noch ein sehr interessanter Ausschnitt aus einem Vortrag zum Thema Musik und Mathematik. Das klingt wahnsinnig unsexy, aber darin steckt auch viel Wahrheit. Im Studio probiert man oft tagelang Ideen miteinander zu verknüpfen und irgendwann, ganz plötzlich tut sich eine Lösung der „Gleichung“ auf. Meistens ist man nach dieser Vision sehr schnell fertig mit einem Song. Und wäre man Johann Sebastian Bach, dann wäre man vermutlich ohnehin gleich drauf gekommen.
COMA – This Side Of Paradise (Kompakt)
2. Lora
3. The Wind
4. Pinguin Power
5. Verse Chords
6. Poor Knight
7. The Sea
8. Happiness
Format: 2×10″, CD, Download | VÖ: 9. Oktober 2015
Stream: COMA – Lora (Pional’s Trip Mix)
COMA auf Tour:
16.10.2015 – Augsburg, Schwarzes Schaf
26.11.2015 – Hamburg, Haekken *
27.11.2015 – Köln, Yuca *
28.11.2015 – Frankfurt, Zoom *
29.11.2015 – Berlin, Badehaus Szimpla *
19.12.2015 – Berlin, Chalet
25.12.2015 – Essen, Grace Jones
* Support für Roosevelt