Innerhalb von sechs Jahren hat das New Yorker Label RVNG Intl mit der generationsübergreifenden Albumreihe FRKWYS die farbfrohsten Paarungen hervorgebracht. Selten schienen diese offensichtlicher als in der zwölften Ausgabe. Trifft das Om-Teilzeitmitglied Robert Aiki Aubrey Lowe (alias Lichens) auf den Franzosen Ariel Kalma, schließt sich ein Kreis. Von den pankulturellen, genreignorierenden Experimenten, die Kalma in den Siebziger und Achtziger Jahren auf Privatpressungen festgehalten hat, zieht sich ein roter Faden zu den zeitgenössischen Drone- und Synthesizer-Dunstkreisen, in welchen sich Lowe bewegt. Auf dem programmatisch betitelten We Know Each Other Somehow haben die beiden Exzentriker folglich alle Grenzen auf und zelebrieren eine Offenheit, die geradezu spiritistische Züge annimmt. Gut siebzig Minuten lang weben Lowe und Kalma Field Recordings, Synthie-Flächen, ätherische Vocals und die Klänge von exotisch anmutenden Instrumenten ineinander. We Know Each Other Somehow gelingt das, was sich viele ähnlich gelagerte Projekte zum Ziel setzen: Dieses Album klingt absolut einzigartig. Und liefert plump gesagt den perfekten Soundtrack für einen verkifften Sonntagnachmittag. Oder aber, eleganter ausgedrückt, für quasi-transzendentale Erfahrungen.
Stream: Robert Aiki Aubrey Lowe & Ariel Kalma – Mille Voix