Das kreative Spektrum von Emika war schon immer mehrdimensional – von ihrem Support für Amon Tobias ISAM-Show bis hin zum „Seduction“-Track mit Marcel Dettmann. In den letzten Monaten brachte sie sich selbst das Auflegen bei, komponierte Musik für ein Orchester und gründete nebenbei ihr eigenes Label inklusive Single-Release und dem Piano-Album Klavírní. Genau: Emika ist eine Maschine – angetrieben von der rastlosen Energie, Pläne und Ideen einfach umzusetzen. Nicht über Jahre hinweg, sondern meist augenblicklich. So kommt es auch, dass Drei in gerade mal zwei Wochen von ihr geschrieben, aufgenommen, produziert und gemixt wurde. Setzten ihre bisherigen Alben bei den Schnittmengen von Dubstep, Techno und Soul an, spielt auf Drei weniger das Was, sondern das Inwiefern eine Rolle: Es ist ein genialer Wimpernschlag, aber eben auch so etwas wie die Quintessenz ihres künstlerischen Weges. Wie das eben bei state of the art-Sachen so ist. Davon zu sprechen, Emika habe nun ihre eigene Stimme gefunden, macht deswegen keinen Sinn, weil sie diese schon immer hatte. Sounds sind zwar weiterhin interessant, doch ihre Songs sind nicht mehr so komplex, sondern sprechen eine direkte Sprache. Bass bildet gerne noch ihre Quelle, aus der Electro aber genauso entspringen kann, wie das Quasi-IDM-Schlaflied „Miracles“ oder die R’n’B-Segmente „Without Expression“ oder „Serious Trouble“ – vielleicht würde Aaliyah heute so klingen, wenn sie ihre Beats selber machen könnte? Drei präsentiert Emika nicht nur als eine der spannendsten Produzentinnen mit Herz, Kopf und Hand, von dem Multitalent darf in den kommenden Jahren noch Großes erwartet werden.
Stream: Emika – Take Me For A Ride