Manchmal muss man sich eben Zeit lassen. David Kennedy, besser bekannt als Ramadanman und Pearson Sound, meldete sich 2006 mit dem geisterhaften „Response“ im Dubstep-Business zum Dienst und kommt neun Jahre später und etlichen Zwischenstops bei Halfstep, Juke, House, Bass Breakbeat und abstrakteren Experimenten auf knapp 30 Singles. Belanglos ist davon keine einzige und da darf man beim Namen seines Debüt-Albums auch ruhig egoistisch sein. Seinen eigenen Stil hat Hessle Audio-Mitbegründer Kennedy definitiv gefunden. Minimalistisch ist der nämlich, was der Opener „Asphalt Sparkle“ bekräftigt. Vier Elemente spielen sich gegenseitig die tonale Tristesse vor und schaffen im Widerhall eine hypnotisierende Klangskulptur. Wer schonmal zugesehen hat, wie zwei Menschen sich im Videospielklassiker „Pong“ verlieren können, hat eine ungefähre Ahnung. „Glass Eye“ ist die Metamorphose von seinen eigenen Breakbeat-Referenzen wie „Wad“, „Glut“ und „Footlose“. Spätestens bei „Crank Call“, Kennedys Version von neuronalen Technostompern, merkt man, dass dieses Album sein gesamtes Schaffen in eine bisher ungewohnt klare Form destilliert und dennoch so abwechslungsreich wie nur möglich bleibt. Pearson Sound kann mächtig Party. Psychotisch aber auch, wie bei „Headless“. Der Abschluss „Rubber Tree“ sagt dann nochmal: Mach Dampf und lass die Noten fetzen! Übrigens ein Zitat von Fix und Foxi. Das bin ich jetzt aber nach dem Album auch. Gleich nochmal hören.
Stream: Pearson Sound – Pearson Sound (Album-Preview)