Es gibt Momente, da klingt die Musik des Berliner Trios ambiq nach der Magie im metaphysischen Jazz eines Don Cherry. Dann wieder rumpelt sie avantgardistisch und vermittelt den Eindruck, dass Max Loderbauer, Claudio Puntin und Samuel Rohrer während ihres improvisierten Zusammenwirkens von einer kosmischen Kraft betrunken gemacht wurden. Mit der Electric Music Box Buchla 200e, Klarinette, Schlagzeug, Perkussion und weiteren elektro-akustischen Klangerzeugern haben sie ein Album eingespielt, das stilistisch – wenn überhaupt – dem Jazz zugerechnet werden kann. Es übersetzt die bedrohlichen urbanen Zeichen unserer Zeit in Klang. Ganz so wie es ein Thelonious Monk, Albert Ayler, Elvin Jones oder John Coltrane auf der Höhe ihres Schaffens vermochten. Keines der elf Stücke klingt nach kalkuliertem Chaos oder durchdachter Schrägheit. Eher wirkt alles so als hätte das Trio nichts anderes gemacht als der Klaviatur ihrer Seele zu folgen, um jenen speziellen Moment, in dem die Atome dynamisch zwischen ihnen tanzten, aufzunehmen. Ein düster mosaikhaftes und dennoch sehr vitales Album, das mehr als Unterhaltung oder Show sein will. Es möchte die Seele bewegen und verlangt dafür nach echter Hingabe.
Stream: ambiq – ambiq