Spiegelungen aus dem Nichts können sehr spontan entstehen. Im März 2014 kurz zu Besuch in Schweden, hatten sich der israelische Electronica-Produzent Eitan Reiter und der vor allem mit seinem (inzwischen abgeschlossenen) Projekt Minilogue bekannte schwedische Produzent Sebastian Mullaert für eine Woche in sein ländliches Studio eingenistet. Heraus gekommen ist dabei ein über weite Strecken sehr abgerundeter Popambient-Entwurf, der in seiner Mischung aus fast schon sakraler Schwere und sommerlicher Leichtigkeit viel Platz für eigene Vorstellungskraft lässt („Water Burns Air“). Offensichtlich wollten die beiden zwischendurch aber auch mal Tanzen: “Dissolve” stellt Mullaerts herausragende Kompetenzen für meditativ reduzierten Techno an der Schnittstelle zum Jazz eindrucksvoll unter Beweis, ein über elf Minuten schwerelos driftendes Opus Magnum, das mit den angezerrten Chorälen in der zweiten Hälfte angenehm irritiert, und auch „Dance Of Roots“ entwickelt aus der zunächst sehr organischen Ambient-Vision mit sich sanft steigernden metallischen Schaffelbeats einen rituellen Stammestanz, der direkt in das zeitlose Acidmonument „Ash Layla“ mündet.
Video: Sebastian Mullaert & Eitan Reiter – Reflections of Nothingness