Douglas Greed ist ein Produzent, der in Grenzbereichen zwischen Song und Track changiert und dabei seine Leidenschaft für die dunkleren Momente der Popmusik auslotet. Das kann manchmal zu sogenannten Rampensau-Hits führen, in Grenzbereichen zwischen Moderat und Booka Shade, dann wieder wird sehr introspektiv und tiefsinnig vorgegangen. Die Emotionalität als Triebfeder schlechthin. Da bildet sein zweites Album Driven auf BPitch Control keine Ausnahme. Greed hat eher daran gefeilt, diesen Eindruck noch zu verstärken. Gäste wie Mooryc oder Fabian Kuss überzeugen auf ihren Gesangsparts und machen das Gesamtkonzept stimmig. Es gibt einige Ausreißer, symptomatisch das nicht nur stimmlich an Kissing The Pink oder Human League erinnernde „Hurricane“, welches mir zu eindeutig erscheint. Gerade die tanzbaren Kleinode „B12“ oder „Fire“ fallen eher ins Gewicht, wenn man den Hang zu Grenzgängern hat. Und gerade auch die weiblichen Vocals von Delhia auf „My Mind Is A Monkey“ oder Anna Müllers „Long Distance Swimmer“ sind sehr eindrucksvoll in Szene gesetzt. Da erkennt man Greeds Gespür für Hits. Irgendwo zwischen Röyksopp, Miike Snow und The Knife. Ob Douglas Greed in diese Ligen aufsteigen wird, muss sich noch zeigen. Das Zeug dafür hat er.
Stream: Douglas Greed – Driven (Previews)