Nach fast drei Jahrzehnten als DJ, gut siebzig Releases unter Klarnamen und zig anderen unter diversen Pseudonymen, zeigt Terrence Parker keine Ermüdungserscheinungen. Stattdessen legt er auf Carl Craigs Planet E eine Dreifach-LP hin. Life On The Back 9 vereint toolige Teamplayer mit songnahen Anthems, die soulige bis Hi-NRG-affine Emotionalität ausstrahlen. Es ist der erste Longplayer seit Detroit After Dark aus dem Jahr 1997 und die Unterschiede sind merklich. Parker hat warm kratzende Samples gegen Konservensounds eingetauscht. Obwohl die Synthies das Herz nur schwerlich erwärmen, gehen die an Disco und Funk geschulten Basslines direkt von der Ohrmuschel ins Fußgelenk. So pathetisch der von Parker „Inspirational House“ getaufte Stil auch vor sich her gospelt: Zwischen all dem Pathos finden sich veritable Killer wie das vorab erschienene „Finally“. Parkers Vater gab ihm einst die Golfweisheit mit, dass auf den letzten neun Löchern noch alles anders laufen kann. Wenn Life On The Back 9 die Schwelle zu Parkers Spätwerk markiert, wären ab jetzt ein paar Hole-In-Ones wie das enthusiastische „The Back 9“ genau das Richtige, um am Ende als Gewinner hervorzugehen.
Stream: Terrence Parker – Life On The Back 9 (Album Preview)