Der Londoner Produzent Jim Coles, früher als 2Tall unterwegs, veröffentlicht seit 2010 unter dem Namen Om Unit. Mit Threads liegt nun das Debütalbum seines aktuellen Projekts vor, auf dem er seine Einflüsse von HipHop über Drum’n’Bass bis hin zu Dubstep und Footwork in wechselnde Konstellationen miteinander bringt. Eine von Coles’ großen Stärken sind entspannt fließende Schachtel-Beats, die er in ähnlich futuristischen Arrangements präsentiert wie gleichgesinnte Künstler von Kuedo über Ital Tek bis zu Machinedrum, mit dem er auch als Dream Continuum kollaboriert hat. Coles zeigt ebenfalls ein großes Gespür für cineastische Stimmungen, die gern mal einen nostalgisch-melancholisch patinierten Anstrich haben. Weniger überzeugend ist die Auswahl der Vokalisten auf Threads. So erinnert der Soul-Sänger Jinadu mit seinem nasalen Timbre an den frühen Sting, während der Monolog von Charlie Dark in der letzten Nummer es mit dem Pathos dann doch etwas übertreibt. Allerdings sind die instrumentalen Stücke zum Glück klar in der Mehrheit.
Stream: Om Unit – Threads