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ZOMBY With Love (4AD)

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Dem Auf und Ab von Hardcore- und Electronic Listening-Pieces seiner bisherigen Veröffentlichungen macht Zomby nun mit einem Doppelalbum ein Ende. With Love Vol. 1 greift in seinen Samples und Sounds auf die Rave-Jahre zurück, während With Love Vol. 2 brillante Electronica mit zeitweiligen Öffnungen hin zur ernsten Musik bedeutet. Mit den ersten Takten von With Love Vol. 1 schleift sich eine neue Tonalität ein. Bisher referenzierte Zomby wie ein Fan auf die Warehouse-Tage, wenn er Amen-Breaks cuttete, Druckluftfanfaren trötete oder einen Stone Roses-Beat beschleunigte. Doch dieser Euphorie stellt er auf With Love Vol. 1 eine Meta-Ebene bei. Abgesehen davon, dass bereits die Eröffnung „As Darkness Falls“ mit superfunky Details wirkt und eine akustische Illusion des schwerelosen Hörraums schafft; abgesehen davon, dass „It’s Time“ in seiner Darkness wirkt wie die Nachtseite der Hits seiner „Nothing EP“ namens „Sense“ oder eben „Labyrinth“; davon auch abgesehen, dass ein jeder Track einen sowas von definierten Body mit sich herumträgt – der Kommentar zur Ursuppe des Hardcore Continuums läuft immer mit. Er verströmt Melancholie, Ernüchterung und Schwermut und verzahnt den ersten mit dem zweiten Teil des Doppelalbums With Love.

In Vol. 2 nimmt das immersive Ereignis seinen Lauf. Die Illusion ist gigantisch, weil die Qualität der Produktion schon so hoch liegt: Jede Spur ist eiskalt von der anderen getrennt. Wenn das Stück mit der Zeit voranschreitet, dann scheint es sich auch im Raum auszudehnen. Vielleicht ja, weil sich die Großzahl der Tracks in einem Bereich zwischen 130 und 140 BPM bewegt. Der Kopf aber nickt unweigerlich mit der halben Zählzeit mit. Ja, Schnecke, besteige den Fuji, aber langsam, langsam!, so lautet eines der klassischen Haikus. Wer es öfter vor sich hersagt, sieht Bilder. Das Gedicht wirkt ähnlich wie diese Sounds. In den Hi-Hats von „Sphinx“ und dem charakteristischen Keyboard von „Vast Emptiness“ steckt die Geschwindigkeit, die sich wie ein Rotor über die ausgedehnten Beats schwingt. Zudem findet Zomby auf With Love Vol. 2 wieder eine Ernsthaftigkeit, die weiß, dass diese Welt auch voller cheesyness steckt. Weder dem heraufwummernden Bass-Sound, noch dem Harfenfetzen haftet die Erfahrung des Jetzt an. Hiermit also macht Zomby seinen Grandmaster in akustischer Immersion.


Video: Zomby | With Love

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