Eines der schönsten House-Alben dieser Tage stammt von Map.ache aus Leipzig. Ulfo interessiert sich nicht für den Trubel in den großen Clubs. Die Tracks sind träumerisch, stehen aber doch mit beiden Beinen auf dem Dancefloor. Map.aches House-Verständis erinnert an die gedämpfte Lebendigkeit eines Omar S. Um Heldenverehrung zu betreiben, fehlt es Map.ache an Ehrfurcht. Statt sich an einem Vorbild abzuarbeiten, erfindet er seinen eigenen Klangkosmos. Die Tracks sind angenehm zurückgenommen und uneitel produziert. Die Sounds sind immer ein wenig spröder und nüchterner als man es erwarten würde. Ulfo ist frei und offen. Die einzelnen Pattern, etwa die Melodiefiguren der Basslines, sind immer in Bewegung. Das obligatorische Piano-Solo soll nicht wie meistens die Spiritualität und Tiefe des Tracks noch untermauern, wenn sich die anderen Elemente schon ein wenig abgenutzt haben. Statt dessen bricht das klimpernde, synthetische Piano das bisher formulierte auf und gibt dem Track ein jazziges Momment. Map.ache zitiert dann aber nicht bloß das Klangrepertoire des Jazz, sondern nimmt dessen spielerischen Umgang mit musikalischen Formen auf.
Stream: Map.ache – Ulfo (Previews)